Rhein-Pfalz Kreis Kraftstoff vom eigenen Dach

Mit einer Fotovoltaikanlage und einer Ladestation kann das Elektroauto mit Strom vom eigenen Dach aufgeladen werden.
Mit einer Fotovoltaikanlage und einer Ladestation kann das Elektroauto mit Strom vom eigenen Dach aufgeladen werden.

«» Das Mannheimer Energieunternehmen MVV treibt die Entwicklung seines Geschäftsfelds Elektromobilität weiter voran. Dazu geht die MVV nun auch unter die Autoverkäufer. Angeboten wird der kleine Elektroflitzer e.GO Life für den Stadtverkehr, für den der Besitzer gleich auch eine Fotovoltaikanlage fürs heimische Dach und eine Ladestation erwerben kann. Das E-Auto fährt dann emissionsfrei mit selbsterzeugtem Strom.

„Elektroantriebe stehen für die Mobilität der Zukunft. Umweltfreundlich sind sie vor allem dann, wenn sie mit nachhaltiger Energie betrieben werden“, wirbt MVV-Vertriebsvorstand Ralf Klöpfer für das Angebot des Energieunternehmens. Das E-Mobil, das mit Strom vom eigenen Dach geladen werden kann, sei bereits auf dem Maimarkt vorgestellt worden und dort auf großes Interesse gestoßen. „Es ist das erste Mal, dass jemand in Deutschland so eine Paketlösung anbietet“, sagt Klöpfer zum Start der Verkaufskampagne. Im Mittelpunkt steht das Elektroauto e.GO Life. Entwickelt wurde der kompakte Stadtflitzer vom Unternehmen e.GO Mobile AG aus Aachen, hinter dem eine Gruppe von Wissenschaftlern um Professor Günther Schuh von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen steht. Schon 2009 wurde aus diesem Umfeld heraus das Projekt „Streetscooter“ gestartet, um ein elektrisch betriebenes Zustellfahrzeug für die Deutsche Post zu entwickeln. Der Wagen wurde ein solcher Erfolg, dass die Post das Startup-Unternehmen 2014 selbst übernommen hat und den Transporter nun in Eigenregie weiter produziert. Das von der Schwesterfirma e.GO Mobile projektierte Stadtauto mit vier Sitzplätzen werde von einem E-Motor von Bosch angetrieben, erläutert e.GO-Vertriebsleiter Paul Harasimiak. Angeboten werden sollen drei Motorversionen mit 20, 40 und 60 Kilowatt, wobei das Auto in der kleinsten Version 15.900 Euro kosten soll. Je nach Motorvariante liege die Ladezeit mit einem Starkstromanschluss bei vier bis sieben Stunden, die Reichweite betrage 104 bis 158 Kilometer. Die Produktion sei bereits im Gange, voraussichtlich Ende 2018 oder Anfang 2019 werde die Auslieferung der ersten Fahrzeuge beginnen. 3300 Vorbestellungen gebe es schon. Das E-Mobil sei das ideale Stadtauto, ob als klassischer Zweitwagen für private Haushalte oder Unternehmen, ist Klöpfer überzeugt. „Und wer sein Fahrzeug mit dem Strom vom eigenen Dach lädt, entlastet die Umwelt und kann die Kosten halbieren.“ In Kombination mit der leistungsschwächeren 20-Kilowatt-Version des Elektroautos soll das Technikpaket einschließlich der Installation durch die MVV 27.500 Euro kosten. Die MVV bietet verstärkt auch den Aufbau von Ladestationen auf Mitarbeiterparkplätzen von Unternehmen an. Bei großen Firmen wie John Deere gebe es bereits Ladeparks. „Noch in diesem Jahr wollen wir 20 weitere öffentlich zugängliche Ladesäulen mit 40 Ladepunkten in Mannheim und in Nachbargemeinden aufstellen“, sagt Klöpfer. In dieser Woche geht ein Prototyp des e.GO Life nebst Fotovoltaikanlage und zugehöriger Ladestation auf eine kleine Reise und kann von Interessierten an verschiedenen Orten in Mannheim und der Region in Augenschein genommen werden. Im Netz www.mvv.de/energie/elektromobilitaet/e.GO-erleben/

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