Böhl-Iggelheim Kläranlage: Eine weitere Million Euro für die Modernisierung

Die Kläranlage in Iggelheim muss nach mehr als 40 Jahren endlich saniert werden.
Die Kläranlage in Iggelheim muss nach mehr als 40 Jahren endlich saniert werden.

Das Großprojekt geht in die nächste Runde: Bei der Sanierung der Böhl-Iggelheimer Kläranlage soll in der bereits bestellten offenen Halle um die Schlammentwässerung eine kleinere, geschlossene Betriebshalle entstehen.

Dass die mehr als 40 Jahre alte Kläranlage im Ortsteil Iggelheim dringend einer Frischzellenkur bedarf, steht außer Frage. Das teure Vorhaben beschäftigt die Verwaltung und die politischen Gremien auch schon viele Jahre, hat sich aber durch unvorhersehbare Schwierigkeiten auch wiederholt verzögert – unter anderem die teils unerwartet schwierige Suche nach geeigneten Handwerksbetrieben und bisweilen drastisch hohen Kostenforderungen.

Die Schlammentwässerungsanlage gehört zu den Teilen der Kläranlage, deren Erneuern trotz der Widrigkeiten schon gelungen ist. Beschlossene Sache ist auch, dass um sie herum eine größtenteils offene Halle errichtet wird. „Sie soll jetzt im Mai geliefert und aufgebaut werden“, kündigte Bürgermeister Peter Christ (CDU) in der jüngsten Ratssitzung an.

In dieser Halle ist ein Betriebsgebäude vorgesehen, „ein Gebäude im Gebäude, wenn man so will“, sagte er. Dafür sind ihm zufolge eine Bodenplatte, Stahlbetonarbeiten, Arbeiten an der Decke der Halle sowie Maurer- und Abdichtungsarbeiten nötig. Darin sollen die neue Presse, ein Aufenthaltsraum für das Personal und ein Büro untergebracht werden. Heizung, Belüftung und Fenstern seien selbstverständlich inbegriffen, bekräftigte der Bürgermeister auf Nachfrage Joachim Heidingers (Grüne). Den Auftrag für diese Rohbauarbeiten erteilte der Rat einer Mannheimer Firma, die mit ihrem Angebot von fast 198.000 Euro knapp unter der Kostenschätzung von 200.000 Euro lag. Wobei der Innenausbau – und damit zusätzliche Kosten – noch in kommenden Sitzungen besprochen würden, betonte er.

Neue Presse ist der größte Kostenfaktor

Der Löwenanteil der jüngsten Investitionen entfällt mit rund 844.000 Euro auf die neue Zentrifugalpresse. „Diese Maschine haben sich unsere Kollegen von der Kläranlage gewünscht“, erklärte Christ. Genau diese Presse hätten die Anbieter auch empfohlen, mögliche Alternativen nicht offeriert. Zu dieser Presse gehören nach seinen Angaben die erforderlichen Rohrleitungen, Armaturen, Kabel und eine Niederspannung-Schaltanlage.

Die Kosten sanken gegenüber den ursprünglichen Angeboten noch mal deutlich, da die Kommune von ihrer „Maximalausschreibung“ letztlich nicht alles umsetze und aufgrund mehrerer Nebenangebote. Das Unternehmen, das nun den Zuschlag erhielt, hatte eigentlich rund 1,4 Millionen gefordert.

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