Rhein-Pfalz Kreis „Ich bin nicht der Star“

Ludwigshafen. Jürgen Kohler war Weltmeister, Deutscher Meister und hat die Champions-League gewonnen. Bodenständig ist der gebürtige Lambsheimer dabei immer geblieben. Wir sprachen mit dem Trainer der SpVgg Wirges, mit der er heute in der Fußball-Oberliga bei Arminia Ludwigshafen zu Gast ist, über seine Anfänge und Heimat.

Herr Kohler, an das Südweststadion haben Sie ja besondere Erinnerungen.

Ja, das stimmt. Ich habe im Südweststadion meine ersten Schritte als Profi gemacht und mein erstes Bundesliga-Spiel bestritten. Das war gegen den 1. FC Kaiserslautern. Ich wurde in der 88. Minute eingewechselt. Wir haben 2:0 gewonnen. Das war der Startschuss für meine Karriere. Wir waren ja mit dem SV Waldhof Mannheim nach Ludwigshafen umgezogen. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeit. Damals gab es einen einzigen Journalisten, der immer beim Training war. Das war Horst Konzok (Leiter des Sportressorts der RHEINPFALZ, Anmerkung der Redaktion). Wir kennen uns schon lange und schätzen uns. Das ist lange her. Waren Sie seitdem mal wieder im Südweststadion? Sie haben ja schließlich noch in Lambsheim Familie und Verwandtschaft. Nein, ich war seitdem nicht mehr im Südweststadion. Heute leben Sie im Ahrtal. Wo ist denn Ihre Heimat? Da, wo ich derzeit wohne. Ich lebe nun schon 14 Jahre mit meiner Familie im Ahrtal. Ich komme aber immer sehr gerne nach Mannheim und zu meinen Geschwistern. Was ist denn schöner: das Ahrtal oder die Vorderpfalz? Die Vorderpfalz ist wunderbar, überhaupt ist die ganze Region sehr schön. Oh, da gibt es tolle Ecken. Aber das Ahrtal ist ebenfalls eine tolle Gegend und auch eine Weinregion. Ich trinke gerne mal einen Rotwein, muss aber zugeben, dass ich nicht der große Kenner bin. Ich genieße den Wein eher zum Essen und bevorzuge da den Halbtrockenen. Sie sind vor dieser Saison mit Wirges in die Oberliga aufgestiegen. Haben Sie Langeweile, weil Sie den Trainerjob angenommen haben? Vor eineinhalb Jahren hatte mich der Präsident von Wirges, Klaus Koch, angerufen und gefragt, ob ich Trainer werden will. Mein Vorgänger musste gehen. Wir hatten sieben Punkte Rückstand auf den Tabellenführer, haben eine super Serie gespielt und wurden Meister. Wir haben eine sehr gute und junge Mannschaft mit einem Altersdurchschnitt von unter 23 Jahren. Die Jungs machen das gut. Die Oberliga ist für uns Neuland. Jeder Punkt ist für uns wichtig. Aber der Star ist der Trainer, oder? Nein. Die Mannschaft steht im Mittelpunkt. (Foto: Kunz)

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