Rhein-Pfalz Kreis Geburtstagskinder und gute Nachrichten

Die Sänger von Juventus Vocalis haben beim Herbstempfang bewiesen, warum sie auch über die Kreisgrenzen hinaus bekannt und gesch
Die Sänger von Juventus Vocalis haben beim Herbstempfang bewiesen, warum sie auch über die Kreisgrenzen hinaus bekannt und geschätzt sind.

«Dannstadt-Schauernheim.» Gesang, Literatur, Malerei – der Herbstempfang des Rhein-Pfalz-Kreises hat vollkommen im Zeichen des Kulturgenusses gestanden. Im gut gefüllten Saal des Zentrums Alte Schule in Dannstadt-Schauernheim begrüßte Landrat Clemens Körner (CDU) am Freitagabend neben den jungen Talenten von Juventus Vocalis die Preisträger des Mundart-Wettbewerbs Dannstadter Höhe. Durch den Abend führte Christoph Utz, Leiter der Kreismusikschule.

Die 30 war die Zahl des Abends. Denn gleich drei 30. Geburtstage wurden beim Herbstempfang des Kreises gebührend gefeiert. Die Eröffnung des Abends übernahm eines der Geburtstagskinder selbst: Seit 30 Jahren begeistert der Kinder- und Jugendchor Juventus Vocalis unter der Leitung von Judith Janzen mit seinen Auftritten. Zahlreiche Preise durften die Sänger in den vergangenen drei Jahrzehnten schon entgegennehmen. Und auch auf der Bühne in Dannstadt bewiesen sie, dass sie ihren besonderen Ruf zu Recht genießen. Neben modernen Stücken wie „You raise me up“ und dem Volkslied „Kein schöner Land“ trug der Chor zwei Stücke aus der Feder von Judith Janzen vor, die bei so manchem Zuhörer Gänsehaut erzeugten. Vor allem das „Pfälzer Lied“ war bestens dazu geeignet, dem Empfang einen würdigen musikalischen Rahmen zu geben. Schließlich wird im Kreis die Pfälzer Lebensart gelebt und hochgehalten. „Wenn man an die Pfalz denkt, sollte man nicht nur an Schoppengläser denken, sondern auch an den Pfälzer Dialekt“, meinte Landrat Körner in seiner Ansprache. Ihm selbst falle es schwer, die Gäste auf Hochdeutsch zu begrüßen, stellte er fest und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Oder was ich dafür halte.“ Auch Moderator Utz zeigte sich überzeugt, dass im Pfälzer Dialekt „vieles viel netter“ klingt. Und davon durften sich die Zuhörer an diesem Abend ein weiteres Mal überzeugen, als die Gewinner des diesjährigen Mundartwettbewerbs, der auch seinen 30. feiert, in den Kategorien Prosa und Lyrik, Wilfried Berger und Toni Ostermayer, noch einmal ihre preisgekrönten Texte vortrugen. Der „Frää mi’m roure Koppduuch“ – einem in Dannstadt allseits bekannten Bild – hat der geborene Südpfälzer Berger seine Zeilen gewidmet, während Ostermayers Gedicht „De Schuhmacher Peder“ eine Hommage an seinen Vater ist. Beide Autoren wurden vom Publikum mit langanhaltendem Applaus belohnt. Das dritte Geburtstagskind war derweil im Foyer zu bewundern. Denn schon seit 30 Jahren findet jährlich der Sommermalkurs der Kreis-Volkshochschule in Bobenheim-Roxheim statt. Unter der Leitung von Gaby Gems-Manz haben auch in diesem Sommer wieder neun Frauen und ein Mann die Altrheinlandschaften mit verschiedenen Techniken auf Leinwand gebracht. Dass ein und dieselbe Landschaft dabei ganz unterschiedlich wirken kann, konnten die Besucher im direkten Vergleich der ausgestellten Werke sehen. Für den Festvortrag hatte der Landrat Jens Bastian, den Manager des Landesjugendorchesters Rheinland-Pfalz, eingeladen. Dieser würdigte zunächst die großartige Leistung der jungen Sänger von Juventis Vocalis und stellte dann heraus, wie wichtig das Musizieren im Ensemble für Kinder und Jugendliche ist. „Wenn wir musizieren, ist das Leistungssport für das Gehirn“, erklärte Bastian und führte zum Beweis wissenschaftliche Studien an. Seiner Forderung, dass musikalische Bildung flächendeckend allen Kindern und Jugendlichen zugänglich sein sollte, konnten die beeindruckten Zuhörer am Ende nur zustimmen. Neben der Kultur in allen Facetten stand natürlich auch der Rückblick auf das vergangene Jahr auf dem Programm. Statt alle Ereignisse in eine Rede zu verpacken, präsentierte der Landrat einen Film, in dem noch einmal an Feste, herausragende Konzerte, die Weinlese im Landratswingert, die gestartete Sanierung des Kreisbads Römerberg oder auch den Neubau von Sozialwohnungen erinnert wurde. Eine große Herausforderung für die nahe Zukunft werde die Neustrukturierung des Campingplatzes Auf der Au in Waldsee werden, kündigte Clemens Körner an. Auch die Integration der Flüchtlinge werde weiterhin eine Aufgabe bleiben. Sichtlich froh hatte Körner zudem einige Erfolgsmeldungen zu verkünden. So habe der Kreis gerade die Zusage des Bundes zur Förderung der Breitbandversorgung erhalten, wobei der Anteil des Kreises bei 500.000 Euro liege. „Somit können wir die weißen Flecken nun mit schnellem Internet versorgen“, sagte Körner. Voran gehe es auch mit der Sanierung des Schwimmbads in Römerberg. „Wir sind dabei, das Hallenbad wieder herzurichten“, versprach der Landrat. Und dass es manchmal ein Vorteil sei, ganz hinten zu liegen, machte er Blick auf die Arbeitslosenzahlen klar: „Wir sind in Rheinland-Pfalz und dem Saarland das Schlusslicht“, freute er sich. Genügend Gründe also, an diesem Abend auch nach dem offiziellen Teil noch ausgiebig zu feiern.

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