Rhein-Pfalz Kreis Fortschreiben mit eigener Handschrift

Im Juni 2018 ist der neue Vorplatz der Feuerwehr noch von Peter Kern eingeweiht worden. Sein Nachfolger will das Projekt Sanieru
Im Juni 2018 ist der neue Vorplatz der Feuerwehr noch von Peter Kern eingeweiht worden. Sein Nachfolger will das Projekt Sanierung Jahnstraße bald abschließen.

«Limburgerhof.» Im August hat in Limburgerhof die Verwaltungsspitze gewechselt. Der Christdemokrat Andreas Poignée übernahm den Chefsessel von Bürgermeister Peter Kern (SPD), der sich nach 16-jähriger Amtsführung in den Ruhestand verabschiedete. Poignée will 2019 vor allem das zu Ende bringen, was in den vergangenen Jahren auf den Weg gebracht wurde.

Nach wenigen Monaten, die zwangsläufig von intensiver Einarbeitungszeit geprägt waren, könnte man bei Andreas Poignée durchaus erste Stressspuren vermuten. Aber im Gegenteil: „Es geht mir wirklich gut dabei. Ich komme täglich mit Freude ins Rathaus und gehe auch gut gelaunt wieder nach Hause“, versichert Poignée. Das glaubt man ihm sofort, wenn er sachlich und unaufgeregt über seine ersten Erfahrungen als Bürgermeister erzählt. Er ist zwar ein Mann der leisen Töne, der gut zuhören kann. Aber er wirkt nach dieser kurzen Zeit bereits routiniert und professionell. Das sei einfach erklärbar, sagt der 43-Jährige. Im Limburgerhofer Rathaus kenne er sich bestens aus – und er erinnert an seine dortige Ausbildungszeit zum Verwaltungsfachangestellten. Hinzu komme seine Erfahrung, die er in den vergangenen fünf Jahren als Gemeinderatsmitglied gesammelt hat. Und: „Peter Kern hat mir den Einstieg durch eine gute Zusammenarbeit während der Übergangszeit sehr erleichtert.“ Es überrascht deshalb nicht, dass der neue Bürgermeister vor allem die Projekte zu Ende bringen will, die sein Vorgänger auf den Weg gebracht hat. Dazu gehört etwa die Sanierung der Jahnstraße mit dem erweiterten Vorplatz der Feuerwehr und der neuen Park-and-Ride-Anlage, die bald fertiggestellt sein wird. Oder die anstehende Instandsetzung der Schwetzinger Straße, die Sanierung der Turnhalle in der Carl-Bosch-Schule oder Restarbeiten am neuen Sportplatz. „Jedes Haushaltsjahr gleicht einem Wunschkonzert. Man muss aber Prioritäten setzen und prüfen, was finanziell und personell umsetzbar ist.“ 2019 sei ein Jahr der Konsolidierung, in dem keine Großprojekte geplant seien. Auch wenn Poignée die begonnene Arbeit des früheren Bürgermeisters fortsetzen will, erkennt man bereits seine eigene Handschrift. Beispielsweise beschäftigt sich Poignée derzeit mit einem Konzept für Zuschussrichtlinien. Er möchte herausfinden, welche Fördertöpfe zur Finanzierung von Projekten ausgeschöpft werden können. Ein weiteres Anliegen ist, Politik und Verwaltung stärker zu verbinden und er nennt als Beispiel die Wiederbelebung des Arbeitskreises zur Pflege öffentlicher Grünanlagen. „Es gibt mehrere Bereiche, wo die Verwaltung die politischen Akteure einbinden kann. Die Bereitschaft für sachorientierte Zusammenarbeit, ohne Parteipolitik voranzustellen, bringt uns voran.“ Keine Änderungswünsche, sondern die Fortsetzung der bisherigen Strukturen wünscht sich der Bürgermeister vor allem in zwei Bereichen. Zum einen hebt er die positive Jugendarbeit hervor. „Was dort geleistet wird, ist enorm“, sagt er und lobt vor allem die generationsübergreifenden Aktivitäten von Mehrgenerationenhaus und Jugendkulturzentrum. Ihm gefällt auch, was sich darüber hinaus kulturell in Limburgerhof bewegt: Das Ensemble aus Schlösschen, Kapelle und Turm habe sich weiterentwickelt, das Kino mit engagierten Betreibern habe mittlerweile Kultstatus und die Veranstaltungen im Kultursaal würden professionell fortgeführt. Was Poignée für den Augenblick gern zurückstellen möchte, ist die Wohnraumentwicklung in Limburgerhof. Der Flächennutzungsplan lasse zwar noch eine Erschließung in Richtung Mutterstadt zu. Aber dieses Thema steht 2019 noch nicht auf der Agenda. „Vorerst ist nicht geplant, das Tafelsilber zu verkaufen.“ Bei den Gewerbeflächen seien die Planungen konkreter, denn schon 2020 soll das Gewerbegebiet Nord erweitert werden. Im Blick hat der Bürgermeister hingegen die Rathausmodernisierung, die auch den Kultursaal betrifft. „Das ist kein prickelndes, aber ein notwendiges Thema, das man wohl überlegt vorplanen muss“, sagt Poignée. Es bleibt die Frage, ob das neue Amt neben einer Menge Verwaltungsarbeit auch Visionen zulässt. Einen Traum zumindest verrät der Bürgermeister. Er wünscht sich langfristig ein Konzept für die Speyerer Straße, mit dem alle Verkehrsteilnehmer gut leben können. Ein Konzept, das Radfahrer und Fußgänger berücksichtigt, aber gleichsam genügend Parkraum schafft. Darüber hinaus bleibt Poignée lieber bei realen Fakten. Natürlich brauche man einen roten Faden, der die Richtung weist. Aber: „Mir ist wichtig, dass wir nach Ablauf meiner ersten Amtsperiode immer noch die gleiche Wirtschaftskraft haben“, betont er. „Daran orientiert sich alles andere und ermöglicht den Standard, den wir jetzt haben.“ Termin Neujahrsempfang, Donnerstag, 10. Januar, 19 Uhr, Kultursaal.

Seit August ist Andreas Poignée Limburgerhofs Bürgermeister. Ins Rathaus geht er „täglich mit Freude“, sagt er.
Seit August ist Andreas Poignée Limburgerhofs Bürgermeister. Ins Rathaus geht er »täglich mit Freude«, sagt er.
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