Rhein-Pfalz Kreis Flauschige Unikate für Klitzekleine

Dannstadt-Schauernheim. Wer Monja Hastenteufels liebevoll eingerichteten kleinen Laden betritt, weiß zunächst nicht, wo er hinschauen soll. Überall gibt es was zu entdecken. Regale voller farbenfroher Stoffballen, Kleiderständer mit flauschigen Schals, Bügel mit bunten Hosen, Pullovern oder Kleidern – hier werden selbst Erwachsene wieder ein Stück zum Kind. Zum Glück werden auch sie fündig, denn Hastenteufel bietet längst nicht mehr nur Kinderkleidung an. Mützen und Schals für Erwachsene hat sie genauso in ihr Sortiment aufgenommen wie Tücher für Hunde. Angefangen hat aber alles mit der Suche nach passenden Anziehsachen für ihren Erstgeborenen: „Als mein Sohn vor 19 Jahren auf die Welt kam, habe ich einfach keine schönen und passenden Mützen gefunden. Deshalb habe ich angefangen, selbst welche zu nähen“, erklärt Hastenteufel. Ihre ersten Nähversuche hat sie allerdings noch ein paar Jahre zuvor gemacht. „Vor fast 22 Jahren hat eine Freundin ein Frühchen bekommen, für das es nichts zum Anziehen gab“, meint die 37-Jährige, die mit Eigenkreationen dieses Problem dann selbst behoben hat. Dass aus diesem Hobby später mal ein Beruf werden würde, hat die gelernte Kinderpflegerin nicht gedacht. „Erst als unser zweiter Sohn 1999 auf die Welt kam, wir nach Dieburg in Hessen gezogen sind und damit auch mein Arbeitsplatz weg war, habe ich darüber nachgedacht, mich selbstständig zu machen“, berichtet Hastenteufel. Gedacht, getan: Im Jahr 2000 meldet sie unter dem Namen „by Monja“ ihr Gewerbe an und dank Mund-zu-Mund-Propaganda baute sich schnell ein treuer Kundenstamm auf. „Egal wo ich hingezogen bin, meine Kunden sind mir quasi gefolgt“, sagt die 47-Jährige, die viel rumgekommen ist: Ihre Heimatstadt ist Speyer, gewohnt hat sie unter anderem in Stuttgart, dem schweizerischen Lausanne und Mannheim. Bereits in der Quadratestadt auf der anderen Rheinseite hat sie einen eigenen kleinen Laden betrieben. „Mein Traum war es allerdings schon immer, einen Laden in einer Scheune zu haben“, berichtet Hastenteufel, deren großer Wunsch sich 2011 mit dem Umzug nach Dannstadt-Schauernheim erfüllt hat. Gemeinsam mit ihrem Mann Didi, der sie auch beim Verkauf auf den Frühlings-, Herbst- und Weihnachtsmärkten in Mannheim unterstützt, hat die Pfälzerin die Scheune in ein gemütliches kleines Ladenparadies umgebaut, das gleichzeitig auch ihre Nähstube ist. Ihr Arbeitswerkzeug steht hinter der Verkaufstheke. An der Nähmaschine erledigt Hastenteufel sofort kleinere Kundenwünsche. Ein Stern oder Igel auf einer Mütze? Kein Problem. Mit ein paar Stichen ist der Kopfschmuck noch im Laden entsprechend verziert und kann sofort mit nach Hause genommen werden. Ihre Schneiderfähigkeiten hat sich Hastenteufel selbst angeeignet – als Autodidaktin. „Meine Mutter ist zwar Schneiderin, aber ich habe eigentlich nie genäht, sondern war eher die Bastlerin“, erzählt die kreative Modeschöpferin und räumt ein: „Am Anfang ist schon so manches in die Tonne gewandert, aber mit der Zeit wird man immer besser.“ Seit drei Monaten hat Hastenteufel zudem eine Angestellte, die sie tatkräftig unterstützt. „Elke Fuchs ist gelernte Schneiderin, wir ergänzen uns sehr gut“, berichtet die Ladenbesitzerin. Gemeinsam wird gerade an einem Stirnband getüftelt. „Manchmal bekomme ich Kreativflashs, die ich dann auch sofort umsetze“, sagt Hastenteufel, die sich in solchen Fällen an die Nähmaschine setzt und loslegt. Bei der Auswahl der Stoffe, ganz egal ob aus Baumwolle, Nicki oder Fleece, lege sie großen Wert auf Qualität. „Ich beziehe diese über einen Großhändler, der namhafte, europäische Stoffe vertreibt“, erklärt sie. Egal ob einfarbig oder mit Motiven wie Autos, Füchsen, Eulen oder Affen – die Kunden können im Stoffsortiment stöbern und nach ihren Wünschen ein Outfit schneidern lassen. „Wenn ein Kind seine Mütze gar nicht mehr absetzen möchte, dann ist das das schönste Kompliment“, meint Hastenteufel und zeigt dabei auf die Fotos, die sie oft als Dankeschön zugeschickt bekommt. Doch nicht nur Mützen mutieren schnell zu Lieblingsstücken. Die Designerin hat gerade den Auftrag bekommen, zwei Pullover, aus denen die Besitzer rausgewachsen sind, in den aktuellen Größen nachzuschneidern.

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