Rhein-Pfalz Kreis Fast neun Kilometer unterwegs

Harthausen. Je einmal im Frühjahr und Herbst kann man mit dem Landrat auf Wandertour durch den Rhein-Pfalz-Kreis gehen und dabei so einiges entdecken. Am Samstag ging es mit Clemens Körner (CDU) rund um Harthausen.

Vor dem Tabakschuppen, 14 Uhr: Etwa 45 Zweibeiner haben sich um Landrat Clemens Körner versammelt. Außerdem dabei: ein Vierbeiner, die eifrige junge Golden-Retriever-Hündin Dana, die kaum erwarten kann, dass es endlich losgeht. Die Tour hat die Ortsgruppe Harthausen des Pfälzerwaldvereins vorbereitet. Wanderwart Armin Lochbaum hat versprochen, Clemens Körner „an seine Grenzen zu führen“. Das ist ganz wörtlich zu verstehen: Die Tour führt an die Grenzen des Rhein-Pfalz-Kreises, dahin, wo er an den Landkreis Germersheim und den Landkreis Südliche Weinstraße stößt, über 8,6 Kilometer Wanderstrecke. Mit dabei sind auch Ludwig Lintz, Bezirksobmann des Bezirks Vorderpfalz des Pfälzerwaldvereins, und Danas Frauchen Tina Stöckel, Bezirkswegewart – der erste weibliche in mehr als 100 Vereinsjahren. Ein Verirren ist kaum möglich, Stöckel kennt die 90 Kilometer des Wegenetzes ganz genau. Vom Historischen Tabakschuppen aus, Geschenk des bayerischen Königs, geht es am Hainbach entlang bis zur Lourdesgrotte. Richard Hoffmann hat sie gestiftet als Dank dafür, dass er den Zweiten Weltkrieg überlebt hat. 1974 wurde sie eingeweiht, nachdem er von einer Wallfahrt nach Lourdes eine Madonnenstatue mitgebracht hatte. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Statue einmal von dörflichen Vandalen zerstört und zweimal gestohlen. Auch die jetzige Ersatzstatue kam wieder aus Lourdes. Der Weg führt weiter zum Waldspielplatz, die Wanderer erreichen den Schwegenheimer Wald an der Grenze zum Landkreis Germersheim. Drei Grenzsteine werden passiert. Auch wenn sie aus dem 18. Jahrhundert stammen – einer trägt die Jahreszahl 1721 – sind sie noch gültig als Nachweis des Grenzverlaufs. Beschädigung oder Entfernung ist verboten. Seit vergangenem Jahr gibt es ein Projekt des Landesamts für Denkmalpflege mit dem Pfälzerwaldverein, der Beschädigungen meldet. Der Kräutergarten des Obst- und Gartenbauvereins Schwegenheim ist Ort der Zwischenrast, ehe der Weg weiter führt zu einer Kriegsgräberstätte. Beim Steinernen Kreuz „Am Pfaffenbaum“ wurden 1703 gefallene Soldaten des Spanischen Erbfolgekriegs in einem Massengrab verscharrt, ein Sandsteinkreuz markiert die Stelle. Bald darauf geht es über den Modenbach, der Weg berührt die Grenze zum Landkreis Südliche Weinstraße. Weiter geht es am Waldrand entlang zurück Richtung Harthausen. Statt der geplanten drei Stunden sind es vier geworden. (adö)

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