Rhein-Pfalz Kreis „Es war ein Wahnsinnserlebnis“

Christa Reck und Christa Reimer beim Bürgerempfang des Bundespräsidenten in Berlin.
Christa Reck und Christa Reimer beim Bürgerempfang des Bundespräsidenten in Berlin.

«Schifferstadt.»Auf persönliche Einladung des Bundespräsidenten haben die Hospizbegleiterinnen Christa Reimer und Christa Reck aus Schifferstadt am vergangenen Freitag das Bürgerfest im Schloss Bellevue in Berlin besucht. Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender dankten dort rund 4000 Ehrenamtlern für ihr Engagement.

Als vor einiger Zeit die Einladung mit dem goldenen Bundesadler im Briefkasten lag, war das für Christa Reimer eine echte Überraschung. Bis heute wissen sie und Christa Reck nicht, wie sie zu dieser Ehre gekommen sind. Christa Reck vermutet, dass sie vorgeschlagen wurden, weil sie in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum bei der Hospizhilfe gefeiert haben und damit die zwei dienstältesten Sterbebegleiterinnen sind. Auf die Möglichkeit, den Bundespräsidenten einmal hautnah erleben zu dürfen, haben sich beide sofort gefreut. Und auch wenn die Hinreise dank eines Zugausfalls zum kleinen Abenteuer wurde, hat sich die Fahrt nach Berlin offenbar mehr als gelohnt. „Es war für mich ein Wahnsinnserlebnis“, schwärmt Christa Reck. Der 73-Jährigen ist es sogar gelungen, dem Staatsoberhaupt kurz die Hand zu schütteln. Dieser habe sich mit einer Engelsgeduld durch die Reihen bewegt und auch viele Gespräche mit Gästen geführt. Und natürlich sprach er allen Anwesenden in einer Rede seinen Dank aus. „Er war ganz natürlich. Er hat uns sehr freundlich begrüßt und das Ehrenamt hervorgehoben“, beschreibt Christa Reimers den Auftritt Steinmeiers auf der großen Bühne im Park von Schloss Bellevue. Das Fest war ausschließlich für Personen gedacht, die sich für andere einsetzen und damit einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Auch viele Organisationen und Firmen, die dieses Engagement unterstützen waren auf dem Fest vertreten und stellten ihre Arbeit an Informationsständen vor. Aus Schifferstadt waren weiterhin Sigrid und Karl Fischer vom Team 31 eingeladen und vor Ort. Zur Unterhaltung gab es ein musikalisches Programm, bei dem unter anderem der Star-Pianist Lang Lang und Soulsänger Max Mutzke mit der Big Band der Bundeswehr auftraten. Den beiden Schifferstadterinnen lagen die klassischen Beiträge allerdings mehr. Dennoch wussten sie es zu schätzen, dass so viele große Namen auf dem Programm standen. „Es beeindruckt mich, dass man so etwas für uns auf die Beine gestellt hat“, sagt Reck. Sie hatte als Begleitperson eine Kollegin aus dem Hospizdienst dabei. Christa Reimer hatte ihren Sohn mit auf die Reise genommen, was sich vor allem bei den anschließenden Touren durch die Hauptstadt als Vorteil erwiesen habe, sagt sie. Mittels Smartphone habe ihr Sohn sie gut durch Berlin geleitet, wo sie unter anderem die Gedächtniskirche, den Dom und das Holocaust-Mahnmal besichtigten. „Im Dom war sogar gerade eine Trauung“, berichtet die 79-Jährige erfreut. Das Regierungsviertel erkundeten die Schifferstadterinnen zu Fuß und per Ausflugsschiff auf der Spree. Und auch am Checkpoint Charlie schauten sie vorbei. Die Reise und Übernachtungen mussten die Ehrenamtlerinnen zwar selbst bezahlen, doch der Höhepunkt war für beide eindeutig das große Fest beim Bundespräsidenten. Er und seine Frau seien ihr nun noch sympathischer, als sie es ohnehin schon gewesen seien, sagt Christa Reck und fügt hinzu: „Wenn er mir mal wieder begegnet, sage ich Dankeschön.“

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