Rhein-Pfalz Kreis Erstes Ziel: „Eine-Welt-Laden“ eröffnen

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Schifferstadt. Im Mai 2014 ist Schifferstadt zur Fair-Trade-Stadt geworden. Das übergeordnete Ziel: Eines Tages einen „Eine-Welt-Laden“ eröffnen. In der Folge hat sich eine Arbeitsgruppe zusammengefunden, die mit diversen Aktionen den Gedanken des fairen Handels (fair trade) ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt hat. Am Montag haben die Beteiligten nun einen Verein gegründet.

Als Namen haben die 26 Gründungsmitglieder, darunter Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne), bei der Versammlung im Haus der Vereine „FAIReint Schifferstadt“ ausgewählt. „Ich finde das genial, denn wir sind eine faire und vereinte Stadt mit viel Engagement“, sagte Volk. Die Vereinsgründung sei zwingende Grundlage für den angestrebten Eine-Welt-Laden. Als Vorstandsvorsitzenden wählten die Mitglieder Wolfgang Nathusius. Der 57-jährige Unternehmensberater lebt nach eigenen Angaben seit 16 Jahren mit seiner Familie in Schifferstadt, ist Vater zweier Söhne und hat auch schon als Vorsitzender des Schulelternbeirats fungiert. „Zu Fair Trade kam ich durch ein Projekt in Mali“, sagte er. Der Vorstand ist zunächst auf zwei Jahre gewählt. Das erste Ziel des Vereins wird die Eröffnung des „Eine-Welt-Ladens“ sein. Dafür werden laut Nathusius 25.000 Euro Startkapital benötigt. Dieser Betrag soll über Spenden beziehungsweise Sponsoren sowie gegebenenfalls Kredite finanziert werden. Als denkbaren Standort nannte er das Kiosk am Schillerplatz. Eine Miete bis zu 500 Euro im Monat sei leistbar. „Anfangs können wir Kaffee, Kekse und Brot verkaufen“, erklärte der Vorsitzende. Auf lange Sicht müsse das Portfolio schwerpunktmäßig auf handwerkliche Artikel umgestellt werden, damit sich der Betrieb rentiert. Irgendwann könne zusätzlich noch Kaffee ausgeschenkt werden. „Wir kalkulieren in den ersten Jahren mit einer roten Null, danach sollten wir Gewinne erzielen“, führte er weiter aus. Und: „Im ersten Jahr rechnen wir mit einem Umsatz von 40.000 Euro, im zweiten mit 50.000 Euro.“ Das klinge nach viel, doch diese Zahlen seien realistisch. Das habe er im Austausch mit anderen Fair-Trade-Vereinen herausgefunden. „Der Eine-Welt-Laden in Kusel, das 5000 Einwohner hat, ist drei Tage in der Woche geöffnet und erwirtschaftet 30.000 Euro“, erläuterte der Vorsitzende. Im Durchschnitt erreiche ein solches Geschäft drei Prozent der Bevölkerung. „In Schifferstadt mit seinen rund 20.000 Einwohnern müssten also etwa 600 Menschen jeweils 90 Euro im Jahr bei uns ausgeben“, schilderte er die zugrundeliegende Berechnung. Sobald die Eröffnung des Ladens verwirklicht sei, soll eine Steuerungsgruppe das operative Geschäft lenken. Diese soll sich aus Mitgliedern sowie Mitarbeitern zusammensetzen und sich monatlich treffen. „So können sich auch die einbringen, die dort arbeiten, ohne dass sie Mitglieder des Vereins werden müssen“, sagte Nathusius. Die Steuerungsgruppe soll an die Beschlüsse der Mitgliederversammlung gebunden sein. Zunächst soll der Vorstand sich nun darum kümmern, dass FAIReint Schifferstadt ins Vereinsregister eingetragen wird. Den Mitgliedsbeitrag pro Person legten die Mitglieder auf 24 Euro im Jahr fest, Familien zahlen 40 Euro. Die Beiträge werden nicht für das Startkapital des Eine-Welt-Ladens verwendet, sondern ausschließlich für Belange des Vereins. Wahlen Vorsitzender: Wolfgang Nathusius; Stellvertreter: Ruth Bertram, Roswitha Leydecker; Kassenführer: Kurt Bertram; Schriftführer: Cornelia Grüninger; Kassenprüfer: Stefanie Bengert, Marion Schleicher-Frank Termin Am morgigen Donnerstag, 19 Uhr, gastiert das Hope Theatre Nairobi zum Thema „Wasser“ im Pfarrzentrum St. Jakobi. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Am Montag, 9. Mai, um 18.30 Uhr, tagen Fair-Trade-Verein und –Arbeitsgruppe im Pfarrzentrum St. Jakobus. (mamü)

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