Rhein-Pfalz Kreis „Erläuterndes Gespräch gewünscht“

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NEUHOFEN. Die Neustrukturierung der Sparkasse Vorderpfalz – und somit ein reduzierter Kundenservice – betrifft auch die Ortsgemeinde Neuhofen. Sowohl die Verwaltung als auch die SPD-Fraktion haben zu diesem Sachverhalt eine Resolution und einen Antrag eingebracht. Über die Forderungen wurde am Dienstagabend in der Sitzung des Gemeinderates diskutiert.

Über die Straffung der Standorte im Rhein-Pfalz-Kreis hatte die Sparkasse Vorderpfalz am 10. Mai informiert. Demzufolge werden in acht Gemeinden Zweigstellen geschlossen, in fünf anderen Orten – wie eben auch in Neuhofen – sollen die Filialen zu sogenannten SB-Standorten herabgestuft werden (wir berichteten). Das bedeutet, dass in der Niederlassung in der Otto-Dill-Straße künftig Bankgeschäfte nur noch über Automaten erledigt werden können. Neuhofener, die künftig noch eine Fachberatung wünschen, müssen ab dem 2. September auf die Filialen in den Nachbarorten Limburgerhof oder Waldsee ausweichen. Die Entscheidung der Sparkasse wurde vor allem mit der „Nullzinspolitik“ der Europäischen Zentralbank (EZB) begründet. Auch habe sich das Kundenverhalten verändert, da Bankgeschäfte zunehmend über das Internet getätigt werden. „Die Information der Sparkasse kam für uns überraschend und vor allem sehr kurzfristig“, sagte Ortsbürgermeister Gerhard Frey (parteilos). Er habe erst am Tag vor der Veröffentlichung von der Neuorganisation erfahren. Das sei angesichts dieser bedeutenden Maßnahme sehr unbefriedigend gewesen. In einem weiteren Informationsgespräch am 17. Mai habe er erfolglos darum gebeten, die Gründe des Beschlusses transparent zu machen. In der Verbandsgemeinde Rheinauen ist neben Neuhofen auch Otterstadt betroffen. Dort wird die Sparkasse in Zukunft gar nicht mehr vertreten sein. „Die Standorte Waldsee und Altrip bleiben jedoch unverändert erhalten. Warum gilt das nicht auch für Neuhofen?“, fragte der Ortsbürgermeister. Frey fordert deshalb die Offenlegung der Entscheidungsfindung. Zudem will er darum bitten, die Umsetzung des neuen Filialkonzepts zurückzustellen. Ähnlich argumentierte die SPD. „Die Wertschätzung der Neuhofener wird dadurch stark herabgesetzt und ist so für uns nicht nachvollziehbar“, unterstrich Fraktionssprecher Arthur Nasel. Die SPD plädierte in ihrem Antrag dafür, zur nächsten Ratssitzung einen Vertreter der Sparkasse einzuladen. Man wolle zumindest durch aussagekräftige Zahlen die Entscheidung nachvollziehen können. Auch die Christdemokraten ärgern sich über das Kommunikationsverhalten der Sparkasse. CDU-Fraktionsvorsitzender Robin Hahn glaubt zwar nicht an eine Rücknahme des Beschlusses, aber außer harten Zahlen hätte er sich auch ein erläuterndes Gespräch gewünscht. Für Ralf Marohn (FDP) ist die Entscheidung der Sparkasse gleichfalls nicht nachvollziehbar. Gerade von älteren Bürgern werde die Filiale gut besucht und der persönliche Kontakt geschätzt. „Die Kunden werden sich wohl überlegen, ob sie nun im Ort zu der Bank wechseln, die auch in Zukunft den vollen Service anbietet“, gab er zu bedenken. Denn unweit der Sparkassenfiliale hat die VR Bank Rhein-Neckar eine Zweigstelle. Allen Kommunalpolitikern in Neuhofen ist bewusst, dass sie die Entscheidung der Sparkasse wohl nicht rückgängig machen können. Sie sind sich jedoch einig, dass ein erklärendes Gespräch anzustreben ist – bestenfalls könnte eine Zurückstellung der Entscheidung folgen.

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