Rhein-Pfalz Kreis „Eine strapaziöse, aber schöne Zeit“

Ohne große Überraschungen hat der neu gewählte Ortsgemeinderat von Heuchelheim am Montag seine erste Sitzung hinter sich gebracht. Frank Klingel von den Freien Wählern wurde als neuer Bürgermeister vereidigt. Sein Ratsmandat übernimmt Claudia Saak. Ratsneuling Torben Klink wurde einstimmig zum Beigeordneten gewählt. Emotional wurde es bei der Verabschiedung des vorherigen Bürgermeisters Hans-Jürgen Binder (FWG).

Der Saal im Bürgerhaus war am Montagabend gut gefüllt. Nicht nur die ehemaligen und neu gewählten Ratsmitglieder waren bei der ersten Sitzung des Gemeinderats, sondern auch viele Zuschauer. Bei der Kommunalwahl am 25. Mai hatte sich an der Sitzverteilung nicht viel geändert. Die Freien Wähler haben mit zehn von 16 Sitzen weiterhin die absolute Mehrheit, mussten aber einen Sitz abgeben. Die CDU behält ihre zwei Ratsmandate, während die SPD einen Vertreter mehr in den Rat schicken durfte. Bürgermeister Hans-Jürgen Binder (FWG) verabschiedete die ausscheidenden Ratsmitglieder und gab daraufhin sein Amt an Frank Klingel, den einzigen Bewerber für das Amt des Ortsbürgermeisters, ab. „Ich werde meine Eigenschaften und mein Wissen mit großem Engagement in die Arbeit für die Gemeinde einbringen“, versprach Klingel. Der 47-Jährige verlor somit sein Ratsmandat, das von Claudia Saak übernommen wurde. Eigentlich hätte Wilhelm Braun für Klingel nachrücken sollen. Aus gesundheitlichen Gründen verzichtete dieser jedoch auf seinen Sitz. Nach der Verpflichtung der neuen Ratsmitglieder musste der Posten des ehrenamtlichen Ortsbeigeordneten neu vergeben werden, den bisher Klingel innehatte. Auch für dieses Amt gab es nur einen Bewerber, der von den Freien Wählern aufgestellt wurde. Torben Klink, ein neues Mitglied des Heuchelheimer Gemeinderats, wurde einstimmig gewählt. Er übernimmt fortan die Verantwortung für Sport, Kultur und Soziales. Er behält sein Ratsmandat und damit auch sein Stimmrecht. Als Fraktionssprecher für die FWG wird Franz-Albert Schulz mit Claudia Saak als Stellvertreterin tätig sein. Die SPD schickt Petra Obermüller und Wolfgang Ohndorf, die CDU Heike Kummermehr und Ute Keil ins Feld. Die Hauptsatzung der Gemeinde und die Geschäftsordnung des Ortsgemeinderats wurden von den Ratsmitgliedern einstimmig bestätigt. Emotionaler Höhepunkt der Sitzung war der Abschied von Hans-Jürgen Binder. Dem scheidenden Bürgermeister fiel es während seiner bewegenden Rede teilweise schwer, die Fassung zu bewahren. „Ein sehr wichtiger Lebensabschnitt geht zu Ende“, sagte er. „Es war eine lange, interessante und mitunter strapaziöse, aber auch eine schöne Zeit.“ Binder war 15 Jahre lang Bürgermeister der 1240 Einwohner zählenden Gemeinde. Er hatte auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Eckpunkte seiner Arbeit seien unter anderem die Sanierung des Bürgerhauses und der Umbau des Kindergartens gewesen, den man heute als ein „wahres Schmuckstück“ bezeichnen könne. FWG, SPD und CDU würdigten das Wirken Binders mit Abschiedsgrüßen und Geschenken. Aus den Reihen der anwesenden Bürger waren „Bravo“-Rufe zu hören. Der erste Beschluss des neuen Rats geriet zur Nebensache. Die Straßen des Baugebiets Neuweide II waren bereits 2012 eingeweiht und freigegeben worden. Laut Gesetz musste der Rat die Donnersbergstraße, die Haardtstraße, die Kalmitstraße und die Weinbietstraße dem öffentlichen Verkehr offiziell widmen – was einstimmig geschah. Vor zwei Jahren hatte der Rat es versäumt, dies zu tun, wie Binder auf Anfrage berichtete. (mnx)

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