Rhein-Pfalz Kreis „Die HSG hat mehr zu bieten“

Die Eckbachtaler E-Jugend im Januar 2017 als Zuschauer beim Benefizspiel für Fabian Pozywio. Viele Kinder und Jugendliche wollen
Die Eckbachtaler E-Jugend im Januar 2017 als Zuschauer beim Benefizspiel für Fabian Pozywio. Viele Kinder und Jugendliche wollen bei der Handballspielgemeinschaft aktiv sein. Dann müssen sie bei einem von (noch) vier Stammvereinen auf der Mitgliederliste stehen.

Wie es scheint, muss sich der Turn- und Sportverein (TuS) Gerolsheim aus der Handballspielgemeinschaft (HSG) Eckbachtal ausklinken. Deren Leiter Frank Reber kann sich jedenfalls nicht vorstellen, dass die anderen drei Stammvereine einen neuen Vertrag schließen, damit der TuS nur noch die Hälfte des bisherigen Jahresbeitrags leisten muss. Reber erläuterte gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage seine Sicht auf die Ergebnisse der TuS-Versammlung vom Freitag (wir berichteten gestern).

„Ich finde es schade, dass es dem TuS Gerolsheim hauptsächlich ums Geld geht, das offenbar für etwas anderes gebraucht wird“, sagt Reber. „Die HSG hat mehr zu bieten, als dass Mitglieder gegen Beiträge aufgerechnet werden. Mit bald 25 Mannschaften, 300 Aktiven und einer tollen Jugendarbeit müssen wir ja etwas richtig gemacht haben.“ Die Vorwürfe des TuS-Vorstands hält Reber, der die Spielgemeinschaft seit Januar 2017 leitet und nach eigener Aussage damit für Gerolsheim, TuS Laumersheim, ATB Heuchelheim und TSV Freinsheim die Funktion eines Abteilungsleiters hat, für nicht gerechtfertigt. In der hitzigen Debatte am Freitag war gesagt worden, einige Handballer, die Gerolsheim zugerechnet würden, seien möglicherweise nicht versichert, weil die HSG deren Beitrittserklärungen nicht abgegeben habe. Das könne dann nur an mangelhafter Mitgliederverwaltung seitens des TuS liegen, sagt Reber. Er sei sicher, dass die in der HSG für Spielerpässe zuständigen Personen niemanden spielen ließen, der keine Mitgliedschaft in einem Stammverein nachweisen könne. Die Anzahl der Handball spielenden TuS-Angehörigen beziffert Reber jetzt auf 32, zusammen mit sogenannten Passiven seien es 52. „Diese Zahlen haben wir dem TuS-Vorstand auch kommuniziert.“ Kein anderer Stammverein außer Gerolsheim habe dieses Problem. Mit dem Vorwurf mangelnder Kassentransparenz kann Frank Reber ebenfalls nichts anfangen. Die HSG habe nicht die Pflicht, den Stammvereinen alle Belege zu schicken, deren Vertreter würden aber immer zur Kassenprüfung eingeladen. Im vergangenen Jahr sei – vermutlich wegen der damaligen Führungskrise – keiner aus Gerolsheim gekommen, und für die Prüfung am heutigen Dienstag habe sich – Stand Montag, 15 Uhr – auch noch niemand angemeldet. Nicht gelten lässt der Eckbachtal-Vertreter auch die Aussage, dass sich HSG-Angehörige nicht an Festen beteiligten, mit denen der TuS Gerolsheim Geld erwirtschaftet. Sowohl an der Kerwe als auch beim letzten Fischerfest hätten die Herrenmannschaften mitgeholfen. Außerdem seien anlässlich des TuS-Jubiläums Handballtage organisiert worden. „Die hätten wir auch diesen Jahr wieder stattfinden lassen“, sagt Reber und räumt ein, dass mehr für die Anbindung der HSG an die Stammvereine getan werden müsse. „Deshalb werden wir zum Beispiel eine Adventsparty in Laumersheim veranstalten.“ Reber hält es für denkbar, dass die ständig wachsende HSG Eckbachtal, deren Herren mit Chancen auf die Oberliga „gerade an den Leistungsbereich anklopfen“, irgendwann eine andere Struktur und eine Rechtsform, zum Beispiel als Verein oder Gesellschaft bürgerlichen Rechts, benötigen könnte. Und wie geht es nun weiter? Laut Reber muss der TuS Gerolsheim die anderen drei Vereine zum Gespräch bitten, um seine Forderung nach einem auf 3075 Euro reduzierten Jahresbeitrag geltend zu machen. Sollten die Vereine das ablehnen und Gerolsheim seine Vertragskündigung aufrechterhalten, dann hat der Turn- und Sportverein ab 1. Juli keine Handballsparte mehr.

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