Pirmasens Zwei Elfmeter bekommen und doch verloren

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OFFENBACH. Zwei Elfmeter bekam der FK Pirmasens gestern Abend zugesprochen – und dennoch verlor er das Fußball-Regionalligaspiel bei Kickers Offenbach mit 1:3. Bis zur 65. Minute hatte es 0:0 gestanden.

Es war ein herrlicher Sommerabend bei beeindruckender Flutlichtatmosphäre auf dem legendären Bieberer Berg, wohin 3844 Fußballfreunde gepilgert waren. Und er hätte aus Pirmasenser Sicht noch toller werden können. Denn nach herrlichem Angriff über Can Özer und David Becker stand Manuel Grünnagel in der 29. Spielminute frei vor Offenbachs Keeper Daniel Endres und wurde von Serkan Firat elfmeterreif gefoult. So sah es zumindest Schiedsrichter Tobias Fritsch, der direkt pfiff und auf den Punkt zeigte. „Er hat mir den Fuß draufgestellt. Das war ein Elfer“, sagte Grünnagel zu der Situation. Benjamin Auer traute sich nach dem gegen verschossenen Elfer gegen den VfB Stuttgart II erneut. Doch der 35-Jährige zielte diesmal noch schlechter und setzte den Ball links neben den Kasten. „Meine Karriere als Elfmeterschütze wird wohl jetzt vorbei sein. Es tut mir leid für die Mannschaft“, sagte Auer nach der Partie. „Das geht einem schon an die Nieren“, machte FKP Trainer Peter Tretter keinen Hehl daraus, dass nicht nur der vergebene Elfmeter sein Nervenköstüm massiv angegriffen hatte. Bereits in der zwölften Minute hatte Patrick Freyer eine große Möglichkeit gehabt, doch er zeigte Nerven. Seinen Heber pflückte Endres locker herunter. Ansonsten bestimmten die bärenstarken Kickers die erste Halbzeit, hatten gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, aber bissen sich zunächst an der FKP-Abwehr die Zähne aus. Einmal fand Mathew Taylor in Daniel Kläs seinen Meister, dann klärten zweimal Marco Steil und einmal Salif Cisse in höchster Not. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hätte der FKP eigentlich in Führung gehen müssen. Doch dreimal Özer und einmal Auer vergaben von der 50. bis zur 60. Minute Topchancen. „So viele Tormöglichkeiten hatten wir in den letzten beiden Auftritten in Offenbach nicht“, merkte Tretter dazu an. Özer lief quasi dreimal alleine auf Endres zu, und dreimal landete der Ball eben nicht im Kasten. Auer nach feiner Vorarbeit des fleißigen Dominik Rohracker vergab das vierte große Ding. „Da hat Offenbach einfach einen Tick mehr Qualität vor dem Tor“, sagte Tretter und sprach von „sieben Minuten Tiefschlaf“ seines Teams bei den drei Gegentreffern. Wie schon bei der 1:4-Schlappe des FKP im Frühjahr auf dem Bieberer Berg spielte Robin Scheu den Türöffner für die Gastgeber. Er war nur zwei Minuten im Spiel, als er beim 1:0 nur den Fuß hinhalten musste (65.). Den ganz großen Auftritt musste Scheu allerdings Ihab Darwiche überlassen. Der zur Pause gekommene, in Deutschland geborene Libanese schoss mit seinen ersten beiden Saisontreffern das 2:0 (71.) und 3:0 (73.) für die Kickers. „Vorne haben wir die Chancen, und hinten hören wir zweimal in Folge die Tormusik“, ärgerte sich FKP-Innenverteidiger Alexander Heinze, der das gesamte Team bei den Gegentoren in die Pflicht nahm. Grünnagel: „Wir haben da die Gegenspieler aus den Augen verloren.“ Immerhin gelang dem FKP doch noch sein erstes Regionalliga-Tor in Offenbach. In Minute 77 wurde Christian Grimm gefoult – wieder Elfer. Nun trat Özer an und schickte Endres ins falsche Eck. Bericht im überregionalen Sportteil

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