Pirmasens XXX-Lutz auf Truppacher Höhe: Skepsis überwiegt

Die Fläche gegenüber dem Zweibrücker Outlet (auf dem Foto im Hintergrund) ist heiß begehrt unter Investoren. Jetzt gibt es Pläne
Die Fläche gegenüber dem Zweibrücker Outlet (auf dem Foto im Hintergrund) ist heiß begehrt unter Investoren. Jetzt gibt es Pläne für ein XXX-Lutz-Möbelhaus.

Der Pirmasenser Einzelhandel bleibt gelassen wegen der Pläne für ein XXX-Lutz-Möbelhaus auf der Truppacher Höhe bei Contwig gegenüber dem Outlet. Einzelhandelschef Erich Weiss glaubt nicht an eine Genehmigung.

Die Pläne für ein XXX-Lutz-Möbelhaus auf der Truppacher Höhe bei Zweibrücken sorgen beim Pirmasenser Einzelhandel und der Stadtverwaltung nicht für Unruhe. Bei der Genehmigungsbehörde liegt zudem bisher noch kein Antrag für ein raumordnerisches Prüfverfahren vor. Wie berichtet, plant der Solinger Investor André Kleinpoppen, ein Möbelhaus der Kette XXX-Lutz zu errichten mit einer Verkaufsfläche von 40.000 Quadratmetern und 250 Mitarbeitern. Zum Vergleich: Möbel Martin betreibt in Zweibrücken ein Möbelhaus mit 27.000 Quadratmetern Verkaufsfläche und 300 Mitarbeitern, will aber auf 35.000 Quadratmeter erweitern. Das XXX-Lutz-Möbelhaus soll auf der Truppacher Höhe direkt gegenüber dem Outlet entstehen. Zudem sollen Handwerksbetriebe angesiedelt werden. Ein weiterer Investor plant dort eine Tankstelle und ein Schnellrestaurant.

"Wir sind vorgeschädigt genug"

„Die Baupläne verstoßen gegen den Landesentwicklungsplan“, meint der Vorsitzende des Pirmasenser Einzelhandelsverbands, Erich Weiss, der sich sicher ist, dass die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD-Süd) keine Genehmigung erteilen wird, sofern die Landesregierung keine andere Weisung erteilt. „Das winzige Zweibrücken und zwei dieser Möbelhäuser, das macht keinen Sinn“, zeigt sich Weiss überzeugt, dass die Pläne für XXX-Lutz nicht Realität werden können. Wobei das Möbelhaus an sich nicht der Grund für seine ablehnende Haltung sei. XXX-Lutz hätte neben 30.000 Quadratmetern für Möbel noch 10.000 Quadratmeter mit innenstadtrelevantem Sortiment vom Kerzenleuchter über Kissen bis Geschirr. „Wir sind durch das Zweibrücker Outlet vorgeschädigt genug. Da ist das Maß jetzt voll“, sagt Weiss. Wenn XXX-Lutz käme, müssten noch mehr Geschäfte in der Pirmasenser Innenstadt schließen. Die jetzt geplanten Investitionen von Hauseigentümern und der Stadt in der Fußgängerzone wären dann „rausgeschmissenes Geld“.

Pressestelle gibt sich moderat

Die Stadt Pirmasens wird laut Weiss, der für die CDU im Stadtrat sitzt, auf jeden Fall gegen das Projekt klagen, wenn die Planung weiter getrieben wird. „Das ist sicher“, betonte er. Entsprechende Vorbereitungen würden bereits in der Verwaltung getroffen, um eine solche Klage gerichtsfest zu machen. Bei der Verwaltung selbst gibt sich die Pressestelle moderat. Talea Meenken verweist auf das Raumordnungsverfahren, das laut SGD-Süd durchgeführt werden müsse und in dessen Verlauf auch die Stadt Pirmasens beteiligt werde. Die Unterlagen dazu lägen dem Fachamt noch nicht vor, so Meenken. Wenn diese vorlägen, werde die Verwaltung zusammen mit dem Einzelhandelsberater Markus Epple eine Stellungnahme verfassen.

Aktuelle Studie angefordert

Das wird allerdings noch dauern. Laut Nora Schweikert von der Pressestelle der SGD-Süd liegt dort noch kein Antrag für eine raumordnerische Prüfung und auch kein Antrag für ein Zielabweichungsverfahren vor. Dies ist nötig, um die Abweichung vom Landesentwicklungsplan zu begründen. Ende Februar seien die Pläne mit dem Investor bei der SGD-Süd besprochen worden, so Schweikert. Bei der SGD liege eine Analyse vor, die 2017 von Kleinpoppen eingereicht wurde und die Auswirkungen des Projekts auf die umliegenden Städte untersucht hat. Die Studie beziehe sich jedoch auf Daten von 2016, so Schweikert. Die SGD-Süd habe deshalb eine aktuellere Version angefordert. Einsicht in die Analyse will Kleinpoppen nicht gewähren, wie einer seiner Mitarbeiter auf Anfrage der RHEINPFALZ mitteilte. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung im Raumordnungsverfahren werde diese Studie veröffentlicht. „Vorher werden wir keine Unterlagen herausgeben, da dies nur zu Unruhe führt“, so der Mitarbeiter von Kleinpoppen.

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