Pirmasens Vorerst kommen keine zusätzlichen Flüchtlinge

Der Zustrom von Flüchtlingen sorgt in rheinland-pfälzischen Kommunen für Probleme bei der Unterbringung. Da liegt die Idee nahe, die vielen leerstehenden Wohnungen in Pirmasens zu nutzen und hier mehr als eigentlich vorgesehen Flüchtlinge unterzubringen. Eine Idee, mit der schon mehrere Städte an die Stadtspitze herangetreten sind.

Pirmasens

will aber zunächst ermitteln, ob der freie Wohnraum in der Stadt überhaupt für die nach dem üblichen Schlüssel zugewiesenen Flüchtlinge ausreicht. Erst dann könne entscheiden werden, ob zusätzlich Flüchtlinge aus anderen Städten aufgenommen werden können, sagte Oberbürgermeister Bernhard Matheis gestern im Hauptausschuss des Stadtrats Öffentlich wurde die Idee durch eine Äußerung des Kaiserslauterer Oberbürgermeisters Klaus Weichel im Lauterer Stadtrat. Auf Nachfrage bestätigte Weichel, dass es erste Gespräche mit dem Pirmasenser Oberbürgermeister gegeben habe. Von einer Einigung und der baldigen Ankunft von Flüchtlingen, die in Kaiserslautern keinen Platz mehr finden, könne jedoch keine Rede sein. „Vor einer Unterbringung von Flüchtlingen in einer anderen Kommune müssen noch viele Fragen geklärt werden“, ist aus Kaiserslautern zu hören. Nicht nur Kaiserslautern, auch andere Bürgermeister seien bereits in dieser Frage auf Matheis zugekommen, wie der Oberbürgermeister gestern mitteilte. Während in Pirmasens wegen der sehr entspannten Situation auf dem Wohnungsmarkt bisher alle Flüchtlinge dezentral in Wohnungen untergebracht werden konnten, müssen andere Kommunen, in denen ohnehin eine Wohnung schwierig zu finden ist, inzwischen Zelte aufbauen oder Industriehallen umbauen, um die nach dem Verteilungsschlüssel vorgesehenen Flüchtlinge unterbringen zu können. „Aus diesem Grund hatten schon mehrere Städte angefragt, ob Pirmasens in der Lage sei, zusätzlich zu den zugeteilten Kontingenten Flüchtlinge zu übernehmen und in leer stehenden Wohnungen gegen Erstattung aller anfallenden Kosten unterzubringen“, sagte Stadt-Pressesprecherin Talea Meenken. Bevor solche Ideen jedoch weiterdiskutiert werden, will die Stadtverwaltung erst die Wohnungssituation „intensiv überprüfen“, um für die ohnehin kommenden Flüchtlinge weiterhin Wohnraum zur Verfügung stellen zu können, auch auf längere Sicht gesehen. „Über das Stadium dieser Informationen sind die Gespräche mit anderen Städten nicht hinausgelangt“, teilte Meenken weiter mit. Natürlich sei die Unterbringung zusätzlicher Flüchtlinge ein Thema, „dem wir uns stellen müssen“, bevor die Menschen anderswo unter unzumutbaren Bedingungen untergebracht werden müssten, sagte OB Matheis gestern im Hauptausschuss. In Pirmasens gebe es, dank der dezentralen Unterbringung und auch wegen des Engagements vieler Ehrenamtlicher keine Probleme mit Flüchtlingen. Bürgermeister Peter Scheidel brachte die Hauptausschuss-Mitglieder gestern bei den Flüchtlingszahlen auf den neuesten Stand. Demnach steigt die Zahl der Menschen, die aus ihrem Heimatland geflohen sind und in Pirmasens unterkommen, kontinuierlich. Ende August zählte Scheidel in Pirmasens 365 Flüchtlinge, aktuell sind es 396, bis Mitte Oktober werde die Anzahl voraussichtlich auf 420 steigen, kündigte Scheidel an. (kka/pr)

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