Pirmasens „Vor allem muss die Qualität stimmen“

Alle Jahre wieder ist es Aufgabe von Pia Brand im Pirmasenser Kulturamt, das kulturelle Sommerprogramm der Stadt zusammenzustellen. Und dass sie dabei auch in diesem Jahr wieder ein glückliches Händchen hatte, belegen die Besucherzahlen in der Alten Post, wo das Sommerprogramm mittlerweile seine Heimat gefunden hat. Über die Veranstaltungen sprach Pia Brand mit unserem Redakteur Christian Hanelt

Die Hälfte des Pirmasenser Sommerprogramms ist geschafft. Haben Sie alles richtig gemacht?

Ich denke, wir können insgesamt sehr zufrieden sein: Die Theaterfahrten waren in kürzester Zeit ausgebucht. Mit dem Jazzbrunch mit Helmut Eisel vor zwei Wochen und mit dem Auftritt von Gayle Tufts am 6. August haben wir zwei ausverkaufte Veranstaltungen. Dazu kommt das sehr gut besuchte Konzert der Chorgemeinschaft Windsberg. Die Alte Post hat sich als Veranstaltungsort bewährt. Gibt es aber nicht auch Veranstaltungen im Sommerprogramm, die man in einem größeren Rahmen in der Festhalle bringen könnte, auch schon deshalb, um ein größeres Publikum zu erreichen? Wir haben jetzt mit der Alten Post eine neue Spielstätte, die sich hervorragend für die Veranstaltungen im Rahmen des Sommerprogramms eignet. Die Festhalle war in den letzten Jahren immer nur als Ausweichort vorgesehen. So wurde zum Beispiel bei schlechtem Wetter der Serenadenabend der Naturfreunde in die Festhalle verlegt. Bei der Gestaltung des Sommerprogramms war es immer ein Ziel, städtische Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten wie etwa im Neufferpark oder im Carolinensaal zu präsentieren. Daher schaue ich mir eine Veranstaltung an und überlege dann, in welchem Rahmen diese am besten präsentiert werden kann. Und im diesem Jahr hat alles in der Alten Post gepasst, wobei die Chorgemeinschaft Windsberg sich den Auftritt im Kuppelsaal explizit gewünscht hatte. Haben Sie schon Pläne für das kommende Jahr beziehungsweise wann fangen Sie mit der Planung an? Ideen werden über das ganze Jahr hinweg zusammengetragen aus Veranstaltungshinweisen und Spielplänen aus dem Internet für die Theaterfahrten, aus Berichten in Printmedien, Vorschlägen von Agenturen, Buch- und CD-Besprechungen oder auch aus Kabarettsendungen im Fernsehen. Konkrete Anfragen stelle ich dann im späten Herbst bei Agenturen und Künstlern oder für die Theaterfahrten bei den Opern- und Konzerthäusern. Nach welchen Kriterien suchen Sie die Veranstaltungen aus? Bei den Theaterfahrten suche ich nach Aufführungen, die in Pirmasens noch nicht oder schon länger nicht mehr gezeigt wurden, oder nach Künstlern, die noch nicht in Pirmasens zu Gast waren. Gerne darf es auch mal eine etwas ungewöhnliche Aufführung oder Inszenierung sein, wie „Die Zauberflöte“ von der Komischen Oper in Berlin. Bei den Veranstaltungen im Pirmasenser Sommerprogramm schaue ich mich auch nach Künstler aus der Region um, wie zum Beispiel Tobias Deutschmann mit dem „Wuppertrio“ oder in diesem Jahr die Chorgemeinschaft Windsberg. Im Kaberett- oder Jazzbereich schaue ich mir Ausschnitte im Internet an, lese die entsprechenden Kritiken und prüfe dann die Verfügbarkeit der Künstler zu meinem Wunschterminen. Schließlich lege ich meine Vorschläge dem Oberbürgermeister vor. Aber vor allem gilt: Die Qualität muss stimmen, damit wir unsere Besucher begeistern können. Das gilt nicht nur für das Sommerprogramm, sondern auch für die Veranstaltungen im Rahmen des Festival Euroclassic und des Kulturprogramms.

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