Irgendwo in Pirmasens VdK-Vorsitzender: „Heute tut kaum einer mehr etwas für die Gesellschaft“

Helmut Scherer ist von der heutigen Gesellschaft enttäuscht.
Helmut Scherer ist von der heutigen Gesellschaft enttäuscht.

Helmut Scherer ist seit kurzem Vorsitzender des VdK-Ortsverbands Gersbach-Windsberg. In unserem Spontaninterview hat er mit uns über die Schwierigkeiten gesprochen, die sein Amt begleiten und erläutert, warum er findet, dass unsere Gesellschaft immer anonymer und egoistischer wird.

Können Sie uns kurz sagen, wer Sie sind und wo Sie herkommen?
Ich bin Helmut Scherer und wohne in Windsberg. Ich bin der Vorsitzende beim Sozialverband VdK, Ortsverband Gersbach-Windsberg.

Seit wann sind Sie denn dort Vorsitzender?
Seit den jüngsten Neuwahlen. Mein Vorgänger ist krank geworden, da habe ich das Amt übernommen. Mitglied beim VdK bin ich aber schon über 20 Jahre.

Und was hat Sie damals zum Eintritt in den Verband bewogen?
Unsere Gesellschaft und der Verband an sich. Die Leute werden dort einfach beruflich, sozial oder allgemein unterstützt. Und deshalb bin ich beim VdK eingetreten.

Da haben Sie bestimmt schon so manche Geschichte mitbekommen…
Es gibt viele Sachen, die ich seitdem erlebt habe. Man muss immer sehen, wie die Situation der Menschen ist. Was sie brauchen – beruflich oder allgemein. Veranstaltungen zu verschiedenen Themen gibt es ja auch. Deshalb machen wir das jetzt.

Was haben Sie da in der nächsten Zeit vor sich?
Es geht erst einmal ums Allgemeine – wie wir was handhaben, welche Feste wir ausrichten und welche Ausflüge wir machen. Wir müssen auch schauen, die alten Mitglieder wieder zu reaktivieren. Es ist sehr wichtig, dass auch sie wieder zu Veranstaltungen kommen.

Hat das in der letzten Zeit sehr nachgelassen?
Es hat im Allgemeinen nachgelassen. Unsere ganze Gesellschaft lässt nach. Jeder möchte von einem Verband geholfen haben, aber keiner lässt sich blicken. Egal ob zum Kaffeetrinken oder zum Gespräch. Da kommen sie auch nicht.

Wie steht es um die jungen Leute?
Es gibt viele junge Leute, sehr viele. Aber sie haben meistens kein Interesse für unsere Gesellschaft. Das ist das Problem!

Woran liegt das Ihrer Meinung nach?
Am Menschen selbst. Heute tut kaum einer mehr etwas für die Gesellschaft im Allgemeinen, die meisten grüßten noch nicht einmal ihre Nachbarn. Sie kennen ihre Nachbarn meistens gar nicht, wenn der Zaun am Haus so hoch ist.

Selbst auf dem Dorf?
Selbst auf dem Dorf! Viele ziehen in ein kleines Dorf, wollen aber mit den Nachbarsleuten nichts zu tun haben. Sie machen ihre Rollläden runter und das wars. Sind wir doch mal ehrlich: So läuft doch unsere Gesellschaft in der heutigen Zeit. Und das ist nicht gut in dieser Situation, in der sich die Welt gerade befindet.

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