Pirmasens Tore, Träume, Temperamente:

Dreimal lag der SV Herschberg am Sonntag im Fußball-Landesligaspiel bei der TSG Kaiserslautern im Rückstand. Dreimal glich er aus und am Schluss gelang sogar ein 5:3-Sieg. „Das kostete mich schon Nerven“, erzählt SVH-Spielertrainer Jens Mayer. Es sei schwierig gewesen, nach dem Derbysieg gegen Hermersberg aus den Köpfen seiner Spieler das „Gegen den Letzten gewinnen wir sowieso“-Gefühl herauszubekommen. Mayer: „Wir haben auf dem schlechten Kunstrasen zu viele Fehler gemacht.“ Erst in der zweiten Hälfte dominierte der aktuelle Tabellendritte. Wie schon öfter in dieser Saison sei Herschberg nicht nur spielerisch, sondern auch von der Physis her besser gewesen. Und: „Die Moral stimmt bei uns, sie ist sogar super“, ergänzt der Trainer. Moral darf auch der zweiten Mannschaft des TuS Maßweiler bescheinigt werden. Diese lag im C-Klasse-Spiel bei der SG Thaleischweiler II zur Pause mit 0:3 hinten. Doch dann egalisierte der TuS bis zur 75. Minute. Schütze des 3:3-Ausgleichstreffers war Rudi Dreßler. Das Besondere daran: Dreßler ist 64 Jahre jung. „Er spielt freitags noch Tennis, spielt samstags in der AH und hilft sonntags in unserer zweiten Mannschaft aus“, beschreibt Jürgen Brödel vom TuS Maßweiler das Programm des langjährigen Trainers. „Er hat noch nichts verlernt, führt die jungen Spieler, und es macht ihm noch viel Spaß“, ergänzt Brödel die Beschreibung Dreßlers, der zuletzt mit seinem Sohn Timo einige Male in der zweiten Mannschaft am Ball gewesen war. Dass Maßweiler II dennoch sein erstes Remis (bei vier Siegen und zwölf Niederlagen) in dieser Saison verpasste, lag an Pascal Neumann. Der Stürmer kickt eigentlich in Thaleischweilers erster Mannschaft, pausierte aber nach einem Fingerbruch vier Wochen und sollte in der C-Klasse Spielpraxis sammeln, erläutert SGT-Spielertrainer Steffen Mattern. Dieser spielte in der ersten Halbzeit auch mit und legte zwei Treffer von Neumann auf. Neumann traf auch noch ein drittes Mal in der ersten Hälfte. Als es dann 3:3 stand, bekam die Thaleischweiler II einen Handelfmeter zugesprochen. Mattern entschied vom Spielfeldrand aus, dass Neumann diesen treten solle. Neumann tat’s, verwandelte und durfte sich als viermaliger Torschütze und Matchwinner feiern lassen. Mattern: „In der Rückrunde spielt Neumann wieder in der ersten Mannschaft.“ Neblig war’s am Sonntagnachmittag auf dem Hermersberger Fußballplatz. Die Gastgeber führten gegen den SV Nanz-Dietschweiler mit 1:0 durch ein Elfmetertor von Kai Schacker, als Schiedsrichter Philipp Emanuel Engel die Landesliga-Partie nach 55 Minuten abbrach, weil die Sicht zu schlecht geworden sei. Den Vorschlag des SV Hermersberg, doch erst mal abzuwarten, ob sich der Nebel wieder verzieht, habe Engel abgelehnt, berichtet SVH-Spielleiter Klaus Dahler und betont: „Diese Nebelschwaden hatten sich fünf Minuten später schon wieder verzogen. Da hätte man weiterspielen können.“ Das Verhalten des Referees war auf jeden Fall nicht korrekt, wie der Schiedsrichter-Lehrwart des Fußballkreises Pirmasens/Zweibrücken, Christian Weinkauff, bestätigt: „Ob Gewitter oder Nebel – der Schiedsrichter darf erst mal nur unterbrechen. 30 Minuten Wartezeit sind einzuhalten.“ Doch Engel hat Fakten geschaffen, ein Protest wäre sinnlos. Das Spiel soll nun am 14. Dezember wiederholt werden. Dann geht’s wieder bei 0:0 los.

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