Pirmasens Statistisches Landesamt: Pirmasens und die Südwestpfalz werden schrumpfen

Vor allem die Zuwanderung sorgt für ein Bevölkerungswachstum in Rheinland-Pfalz.
Vor allem die Zuwanderung sorgt für ein Bevölkerungswachstum in Rheinland-Pfalz.

Es klingt erst einmal gut: Die Bevölkerungszahl in Rheinland-Pfalz wird in den kommenden knapp zwei Jahrzehnten weiter wachsen. Doch nicht alle Regionen werden davon profitieren. Gerade für Pirmasens und die Südwestpfalz gibt es keinen Grund zum Jubeln.

Regional fällt die Entwicklung sehr unterschiedlich aus, das geht aus neuen Daten des Statistischen Landesamtes hervor, die in Mainz vorgestellt wurden: Während in anderen Städten und Kreisen die Bevölkerung wachsen soll, wird Pirmasens demnach in den nächsten knapp zwei Jahrzehnten rund 5,6 Prozent der Bevölkerung verlieren, auch in den Landkreisen Südwestpfalz (minus fünf Prozent) und Kusel (minus 4,2) werden im Jahr 2040 weniger Menschen leben. Doch auch in stark ländlich geprägten Kreise wie Birkenfeld oder Vulkaneifel sinkt die Anzahl der Einwohner.

Im Land sieht es jedoch anders aus. Bei einer anhaltenden Zuwanderung wird die Bevölkerungszahl in Rheinland-Pfalz in den kommenden knapp zwei Jahrzehnten weiter wachsen. 2040 werden der Projektion zufolge 4,17 Millionen Menschen in dem Bundesland leben, das sind rund 70.000 oder 1,7 Prozent mehr als im Jahr 2020, das als Ausgangspunkt für die Berechnungen genommen wurde. In den darauffolgenden Jahrzehnten bis 2070 wird dann mit einem Rückgang der Bevölkerungszahl in Rheinland-Pfalz auf 4,06 Millionen Menschen gerechnet.

Zuwanderung sorgt für mehr Bevölkerung im Land

Seit 2011 war die Anzahl der Rheinland-Pfälzer vor allem wegen der Zuwanderung Schutzsuchender kräftig gestiegen. Seit 2016 wurde nach Angaben des Statistischen Landesamts jedes Jahr ein Höchstwert erreicht. Zwischen 2011 und 2020 wanderten insgesamt knapp 220.000 Menschen mehr ein als aus.

Ohne sie würde die Bevölkerungszahl sinken. Der Behörde zufolge sterben in Rheinland-Pfalz seit 1972 Jahr für Jahr mehr Menschen als geboren werden - mit Ausnahme von 1992. Damit die Bevölkerungszahl weiter steigt, gehen die Statistiker davon aus, dass pro Jahr etwa 15.000 bis 20.000 Menschen mehr zuwandern als wegziehen müssen.

Es profitieren die großen Städte

Städtische und ländliche Gebiete sind von der Bevölkerungsentwicklung ungleich betroffen. Zwei Drittel der derzeit 36 Kreise und kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz können laut Statischem Landesamt bis 2040 von einem Bevölkerungsplus ausgehen. Im übrigen Drittel wird dagegen die Einwohnerzahl sinken.

Profitieren werden vor allem die kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz, in den rund eine Million Menschen leben. Sie können nach der Vorausberechnung bis 2040 zusammengenommen mit zusätzlich 31.200 Einwohnern rechnen (plus 2,9 Prozent). Am stärksten wird das Wachstum in Ludwigshafen (plus sieben Prozent) und in der Landeshauptstadt Mainz (plus 5,7 Prozent) sein. Für die Landkreise wird mit einem Anstieg der Bevölkerungszahl um insgesamt rund 38.500 Menschen oder 1,3 Prozent gerechnet.

Für das Jahr 2040 gehen die Statistiker von einer weiter steigenden Lebenserwartung aus - für Frauen von derzeit etwa 83 auf 85 Jahre, bei Männern von 79 auf 82 Jahre.

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