Pirmasens SPD spricht sich für Waldkindergarten aus

So oder so ähnlich sehen die Unterkünfte aus, die den Kindern in einem Waldkindergarten zur Verfügung gestellt werden.
So oder so ähnlich sehen die Unterkünfte aus, die den Kindern in einem Waldkindergarten zur Verfügung gestellt werden.

Die Sozialdemokraten im Pirmasenser Stadtrat könnten sich vorstellen, dem Problem der fehlenden Kita-Plätze mit einem Waldkindergarten zu begegnen. Im Stadtrat wollen sie kommende Woche die Verwaltung auffordern, entsprechende Möglichkeiten zu nutzen. Zu Beginn des Jahres hatte die SPD-Stadtratsfraktion einen Fragenkatalog zu den Kindergärten in Pirmasens vorgelegt.

Bei der Beantwortung dieser Anfrage durch die Stadtverwaltung zeigte sich, dass auf dem Gebiet der Stadt Pirmasens mindestens zwei zusätzliche Kindergärten benötigt werden. Um diese Versorgungslücke zu schließen und dem wachsenden Bedürfnis in der Bevölkerung nach solchen Angeboten Rechnung zu tragen, könnte eine der benötigten Kindertagesstätten in Form eines sogenannten Waldkindergartens errichtet werden, schreibt die SPD-Fraktion zur Begründung ihres Antrags.

In Deutschland zunehmend beliebt

Bei den Waldkindergärten handele es sich um ein pädagogisches Konzept, das seinen Ursprung in den 50er Jahren in Skandinavien hatte und sich zunehmend in Deutschland verbreite. Der Waldkindergarten unterscheide sich von einem „konventionellen“ Kindergarten darin, dass die Kinder ihren Kindergartentag fast durchgehend außerhalb von Gebäuden, das heißt im Wald, auf der Wiese oder am Strand, verbringen. Die Aktivitäten im Freien finden bei fast jedem Wetter statt. Lediglich bei ganz schlechtem Wetter, bei dem ein sicherer Aufenthalt im Freien unmöglich ist, spiele sich der

Kindergartentag ausnahmsweise drinnen ab. Daher habe jeder Waldkindergarten eine gesetzlich vorgeschriebene, beheizbare Unterkunft, in der sich Kinder und Erzieher bei sehr schlechten Witterungsbedingungen aufhalten können. Die Kinder spielen mit Naturgegenständen, die sie in ihrer Umgebung finden. Die Erfahrungen, die die Kinder in einem Waldkindergarten sammeln können, seien besonders vielfältig.

Bislang rund 30 Waldkindergärten im Land

Der Aufenthalt in der Natur als elementarem Lern- und Erfahrungsraum fordert und fördert laut der SPD ein gesundes Selbstvertrauen, soziale Kompetenz, Solidarität, Rücksichtnahme, den Einsatz aller Sinne, eine stabile Entwicklung der Persönlichkeit, Gesundheit, Abhärtung und motorische Fitness sowie das Wissen über ökologische Zusammenhänge. Außerdem wirke das Konzept der Naturentfremdung entgegen. Derzeit gebe es bereits rund 30 Waldkindergärten in Rheinland-Pfalz. Aus Sicht der SPD biete sich die Lage von Pirmasens im Pfälzerwald an, das Angebot der Stadt im Bereich Frühpädagogik um eine solche Einrichtung zu erweitern.

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