Pirmasens Nicht nur für die Kieler Kinder „ein tolles Erlebnis“

91-72026284.jpg

Pirmasens. Der 2. VW-Polo-Cup im Sportpark Husterhöhe war nicht nur glänzend besetzt, sondern auch bestens organisiert. Eine Werbung für den FK Pirmasens und die Stadt. Mitorganisator Sebastian Schächter kündigte an: „Im nächsten Jahr wollen wir das noch toppen und versuchen dem Turnier eine internationale Note zu geben.“ Im Endspiel des Turniers für U13-Fußballer bezwang der FSV Mainz 05 den 1. FC Kaiserslautern mit 3:0.

Im Sportpark wurde am Samstag auf drei Fußballplätzen zeitgleich gespielt. „So etwas ist ganz selten bei Turnieren. Dann dürfen die Kids sogar im Stadion spielen. Das gibt es auch bei ganz großen Vereinen nicht. Für die Kinder ein tolles Erlebnis“, begeisterte sich der U13-Trainer von Holstein Kiel, Volkmar Meyer. Er war mit seinen Jungs einen Tag zuvor aus dem hohen Norden angereist. Sie übernachteten im Rodalber Hilschberghaus. „Ein super Niveau, reizvolle Gegner, eine tolle Anlage und eine klasse Organisation. Falls der Termin nächstes Jahr nicht passen sollte, werden wir dieses Turner anderen Vereinen bei uns empfehlen“, schwärmte Meyer. Da die Eltern seiner Schützlinge die Reisekosten selbst tragen müssten, seien für die Kieler D-Junioren pro Jahr höchstens zwei Starts bei größeren Turnieren möglich. „Unser Ziel sollte es sein, zu den ersten Adressen in Deutschland zu gehören. Und da sind wir mit diesem Zusammenspiel von Verein, Central Garage Jung, Stadt, Sponsoren und Schächter Management & Sports auf einem sehr guten Weg“, eröffnete Schächter seine Vision für die Zukunft. Mit Stefan Woll, Mark Hoffmann, Christopher Lorett, Hans-Jürgen Duppré und Christian Müßig waren alle Trainer seiner Fußballschule in den Turnierablauf integriert. Neben klasse Fußball mit vielen technischen Kabinettstückchen und phantastischen Toren stellt solch ein Turnier für alle Beteiligten ein besonderes Erlebnis dar. Zum Beispiel fuhr Alexander Eberhard um vier Uhr morgens in Kiel los, um seinen Sohn Paul in Pirmasens kicken zu sehen. „Auf welchem Platz spielen denn die Kieler?“, fragte Eberhard, als er im Sportpark umherirrte. Schnell war ein Helfer als Lotse unterwegs. Der Sohnemann kickte gerade auf Platz drei gegen die Offenbacher Kickers. Die Jungs von Jahn Regensburg grüßten vom Mannschaftsbus mit „Mia spuin fia eich!“ Beim Gang zum Stadion ertönte es aus den Kabinen „Happy birthday to you“ aus lauter Kinderkehlen. Da muss bei den Mainzern einer am Turniertag Geburtstag gehabt haben. Die Homburger ruhten sich derweil gerade auf der Tribüne aus. Ihr Trainer verteilte Bananen. Auf dem Rasen liefen die Teams des 1. FC Saarbrücken und des FK Pirmasens II auf. Die Pirmasenser U12-Trainer Thomas Gampfer und Jürgen Keim wollten alle Spieler einsetzen, ihnen dieses Erlebnis gönnen. Ähnlich sahen das auch die Coachs der Verbandsliga-U13 des FKP, Udo Selgrad und Andreas Schilling. „Wir wollen hier alle Spieler einsetzen, ohne Rücksicht auf Ergebnisse oder Platzierungen. So ein Erlebnis haben die Jungs nicht alle Tage“, sagte Schilling. Für die Spieler aus dem Südwestdeutschen Fußball-Verband brachte dieses Turnier mit Elf-gegen-elf-Spielen über den gesamten Platz eine Umstellung mit sich. Denn sie tragen ihre Punktspiele neun gegen neun bei reduzierter Platzgröße aus. Das ist zum Beispiel im Badischen für die „Waldhof-Buben“ oder in Hessen für die Offenbacher Kickers anders. Gerade die Vereine aus den größeren Städten haben wahre Multi-Kulti-Teams. Die Jungs gehen dabei völlig stress- und vorurteilsfrei miteinander um. Anschauungsunterricht für manchen Erwachsenen! Das Turnier ist auch eine Sichtung von Talenten. Der FC Haßloch hat zwar nicht das beste Team auf dem Feld, aber eine klasse Torhüterin. Rosina Votta hat italienische Vorfahren, ist in Deutschland geboren und zeigt herausragende Reflexe. „Ich war auch schon bei der Verbandssichtung in Edenkoben. Da hab ich mich aber leider verletzt. Mein Ziel ist es, irgendwann einmal in der Bundesliga zu spielen“, erzählte die junge Vorderpfälzerin und fügt lachend hinzu: „Ich komme nur noch nicht an die Latte.“ Die Fäden in der Hand hielt FKP-Turnierorganisator Jürgen Rock. In der Sprecherkabine ist er wahrlich „das Mädchen für alles“, verteilt zum Beispiel die Essenbons. „Alle Spieler und Trainer sind in der Sportlerklause zum Mittagessen eingeladen“, erklärte Rock, der auch ganz stolz berichtete, dass die Spieler des 1. FC Nürnberg bei Eltern von FKP-Jugendspielern untergebracht werden konnten. Turnier in Zahlen Vorrundengruppe A: 1. Borussia Mönchengladbach 2. 1. FC Nürnberg 3. FK Pirmasens U13 4. SV Sandhausen Vorrundengruppe B: 1. 1. FC Kaiserslautern 2. Kickers Offenbach 3. Holstein Kiel 4. 1. FC 08 Haßloch Vorrundengruppe C: 1. FSV Mainz 05 2. SSV Jahn Regensburg 3. FC Homburg 4. SV Waldhof Mannheim Vorrundengruppe D: 1. SV Wehen-Wiesbaden 2. 1. FC Saarbrücken 3. Wormatia Worms 4. FK Pirmasens U12 Platzierungsrunde, Gruppe 1: 1. Holstein Kiel 2. FC Homburg 3. Wormatia Worms 4. FK Pirmasens U13 Platzierungsrunde, Gruppe 2: 1. SV Sandhausen 2. SV Waldhof Mannheim 3. FC 08 Haßloch 4. FK Pirmasens U12 Endrundengruppe 1: 1. FSV Mainz 05 2. Borussia Mönchengladbach 3. Kickers Offenbach 4. 1. FC Saarbrücken Endrundengruppe 2: 1. 1. FC Kaiserslautern2. SV Wehen-Wiesbaden3. SSV Jahn Regensburg 4. 1. FC Nürnberg Spiel um Platz drei: Borussia Mönchengladbach - Wehen-Wiesbaden 3:0 Endspiel: FSV Mainz 05 - 1. FC Kaiserslautern 3:0.

x