Pirmasens Leserbrief:

Alle sind gleich, oder? Christiane Mattill muss ihren Job im Städtischen Krankenhaus aufgeben, um Ortsvorsteherin von Erlenbrunn zu bleiben. Zugegeben, eine Funktion, die man meines Erachtens wegen fehlender Entscheidungsmacht einschließlich der zugehörenden Ortsbeiräten, endlich abschaffen sollte. Frank Fremgen konnte viele Jahre das Amt des Ortsvorstehers in Erlenbrunn wahrnehmen und gleichzeitig als Lehrer arbeiten. Helga Knerr kann ihr sogenanntes Ehrenamt als Beigeordnete (für etwa 20.000 Euro Gehalt im Jahr) ausüben und gleichzeitig weiterhin als Lehrerin arbeiten. Wobei sie als Beigeordnete auch den Geschäftsbereich Schulen verantwortet (eine besonders interessante Konstellation). Rechtsanwälte können als Mitglied des Stadtrates als Anwalt für das Städtische Krankenhaus arbeiten. Stadtratsmitglieder konnten und können gleichzeitig Hausmeister an Städtischen Schulen sein. Man kann Mitglied im Landtag sein, und gleichzeitig Geschäftsführer einer gemeinnützigen Organisation. Ein Vorsitzender des Marketingvereins (natürlich kein direktes politisches Amt) kann Gastronomiebetriebe in Städtischen Einrichtungen (Forum Alte Post) betreiben. Was anderen erlaubt ist, könnte doch auch Christiane Mattill erlaubt sein. Bitte nicht sofort wieder hinter der Gemeindeordnung in Deckung gehen. Einfach mal darüber nachdenken.

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