Pirmasens Kupper zahlt Vertrauen mit Toren zurück

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Pirmasens. Nach 70 Minuten brandete gestern im Stadion Husterhöhe tosender Applaus auf. Niklas Kupper, zweifacher Torschütze des FK Pirmasens II beim 4:0 (1:0)-Erfolg über den SVN Zweibrücken, wurde ausgewechselt. Der Großteil der 220 Zuschauer feierten ihn als den Derby-Helden. Der „Zehner“ auf dem linken Flügel hatte mit dem 1:0 die Weichen Richtung ersten Oberliga-Heimsieg gestellt und mit dem 4:0 den Schlusspunkt gesetzt.

Der 23-Jährige vom Hochstellerhof ist ein Wohlfühlfußballer. Und beim FKP II in der Oberliga fühlt sich der Blondschopf wohl. „Ich habe durch ,Seb’ und ,Hilde’ so viel Selbstvertrauen, dass ich ziemlich viel richtig mache“, sagte er nach dem Spiel. Er brauche das Vertrauen der Trainer, um Leistung zu bringen, bemerkte er. Dieses Vertrauen von Sebastian Reich und Patrick Hildebrandt hat er – und er zahlt es mit Toren zurück. Gestern haben es ihm die Zweibrücker aber auch leicht gemacht. Als Heraldo Jorrin nach elf Minuten im Strafraum auf Kupper querlegte, war die griechisch-rumänisch-deutsch-nigerianische Abwehrreihe der Niederauerbacher nicht im Bilde, Schlussmann Philipp Rommelfanger hatte keine Chance. Nach 20 Minuten verlor der FKP den Faden. „Wir haben uns einlullen lassen und auch angefangen, mit hohen Bällen nach vorne zu spielen“, erklärte Kupper, warum es plötzlich in der ersten Hälfte nicht lief. Da der SVN in der Phase zwar gefällig spielte, kämpferisch ebenbürtig war, aber nach vorne nichts zustande brachte, ging es mit einem unbefriedigenden 1:0 in die Kabine. Denn zweimal Kupper und Florian Bicking waren jeweils am Niederauerbacher Schlussmann gescheitert. „Wir haben in der ersten Halbzeit zu wenig gemacht“, kritisierte Reich die Vorstellung und schickte sein Team mit der Bitte um eine konzentriertere Vorstellung in den zweiten Durchgang. Die FKP-Elf, in der Christopher Ludy für Bicking in die Spitze rückte, beherzigte die Worte des Trainers und drängte gegen überforderte Niederauerbacher auf die Entscheidung. Jorrin, in der ersten Hälfte noch Vorlagengeber für Kupper, schloss ein schönes Solo mit dem 2:0 ab, als er Berti Diau – den Deutschen in der SVN-Viererkette – abhängte und Rommelfanger keine Chance ließ. Dann servierte Benjamin Peters eine tolle Ecke, die Ludy über die Linie köpfte (61.). Schließlich war Kupper in Torjägermanier zur Stelle, als Peters flankte, Rommelfanger am Ball vorbeiflog und Kupper zum 4:0 (65.) traf. „Das hatte mit dem SVN, wie ich ihn kannte, nichts mehr zu tun“, sagte Kupper mit Blick auf den Gegner. Peter Müller und Betreuer Francesco Papa waren die einzigen beiden Gesichter, die er aus der SVN-Oberligameistersaison 2012/13 noch kannte. „Es war wichtig, dass wir die Punkte geholt haben, wir wollten nicht die Ersten sein, die gegen den SVN Punkte abgeben“, bemerkte Reich. „In der zweiten Halbzeit war eine halbe Stunde in Ordnung, dann war die Luft raus.“ Reich wusste, dass der SVN mit den vier Gegentoren noch gut bedient war. „Wenn die Jungs dranbleiben und ihre Chancen konsequent ausspielen ...“, sagte er schulterzuckend und freute sich, dass sein Team den Anschluss ans Oberliga-Mittelfeld geschafft hat. Der SVN sitzt derweil im Tabellenkeller fest. „Das war nix“, kommentierte Trainer Sorin Radu die Vorstellung seiner Mannschaft, die ohne echte Torchance blieb. „Wir haben wieder extrem einfache Tore bekommen“, kritisierte er. „Ich verstehe das nicht. Die Jungs haben die Chance, so eine Klasse zu spielen, und nutzen sie nicht“, fügte er an.

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