Pirmasens Keine Spieler, kein Geld, kein Flutlicht, keine Duschen, keine Bälle

Pirmasens. Es sieht zappenduster aus für den FK Windsberg. Aktuell bildet der Fußballklub zwar noch mit dem SV Gersbach eine Spielgemeinschaft, die in der C-Klasse West kickt, doch ist Windsbergs Anteil an der SG faktisch auf null gesunken.

„Wir haben von Anfang an null Spieler in die Mannschaft entsandt“, bekennt Astrid Bißbort, die Vorsitzende des Fußballklubs. Bereits im November 2014 kündigte dann der FKW die Spielgemeinschaft „aus Kostengründen“, wie Bißbort sagt. Das Training und der Spielbetrieb seien nach Gersbach verlagert worden, so dass Windsberg nur noch Kosten (Trainer) zu tragen hatte. Die Scheidung der Sport-Ehe kann allerdings erst zu Saisonende erfolgen. Zwar sei es aktuell durchaus möglich, tagsüber auf dem Platz in Windsberg ein Fußballspiel auszutragen, doch darüber hinaus geht nichts. Das Flutlicht ist defekt, die Duschen ebenfalls, „und wir haben noch nicht einmal mehr Bälle“, so Bißbort, die schonungslos die Misere im Verein offenlegt. Die Umkleidekabinen seien nicht mehr zu gebrauchen und würden an „eine Baustelle“ erinnern. Das Dach des Sportheims sei „sanierungsbedürftig, die Fenster uralt“. Und am meisten mangelt es natürlich an Geld, um die vielen Baustellen abzuarbeiten. Und es ist ein Teufelskreis: kein Spielbetrieb und damit keine Wirtschaftseinnahmen, um beispielsweise die Umkleidekabinen und die Duschen auf Vordermann zu bringen. Aktuell wird beim FKW noch Tischtennis gespielt, es gibt eine Seniorengymnastikgruppe und eine Gymnastikgruppe für Kinder von vier bis sechs Jahren. Diese FKW-Sportler treffen sich allerdings nicht im Sportheim, sondern im Schulhaus oder in der Dorfschenke. Das noch intakte Sportheim ist nur donnerstags von 17 bis 23 Uhr geöffnet. Haupteinnahmequelle des FKW ist der Eingang der Mitgliedsbeiträge. Nach und nach fehlt es auch an Mitgliedern, die sich in der Vorstandschaft engagieren und bei Festen als Helfer zur Verfügung stehen. So sucht Bißbort bereits jetzt nach Helfern für das Hexenfeuer (Tanz in den Mai) und das Dorffest – eben zwei Möglichkeiten, etwas Geld in die leere Vereinskasse zu bekommen. Monatlich trifft sich die Vorstandschaft zu einer Sitzung. Bißbort: „Ich hoffe von Monat zu Monat, dass einer die zündende Idee hat, wie wir unseren Verein wieder in Schwung bringen.“ Bislang vergebens. Zwar stünden Kandidaten parat, um bei der Jahreshauptversammlung im Herbst Vorstandsämter zu übernehmen – Bißbort: „Auch ich mache weiter“ –, doch fehlt es an einem Schriftführer. „Es ist alles denkbar, bis hin zur Auflösung des Vereins“, sagt die seit 2009 dem FKW vorstehende Bißbort. Dass Windsberg mit Beginn der kommenden Fußballsaison eine Mannschaft in den Spielbetrieb entsendet, schließt Bißbort völlig aus. Es gebe drängendere Probleme in dem Fußballklub.

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