Pirmasens Kabinenpredigt für Spitzenreiter

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ZWEIBRÜCKEN. Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken hat mit dem knappen 8:7 (1:2, 5:0, 2:5) gegen die 1b des EV Ravensburg zwar die Tabellenspitze zurückerobert. Die „Hornissen“ hatten aber im ersten und im letzten Drittel mehr Mühe mit der jungen Gäste-Mannschaft vom Bodensee, als ihnen lieb war. Ravensburg bleibt punktlos Tabellen-Schlusslicht.

Trotz des Heimsieges gab es am Ende jede Menge enttäuschter Gesichter aufseiten der Südwestpfälzer. „Wir sind selbst Schuld“, sagte Michael Neumann kurz und bündig im Anschluss an eine lange Kabinenpredigt von EHC-Trainer Martin Deßloch nach Spielende. „Das letzte Drittel war echt eine Katastrophe“, befand auch Pascal Sefrin ernüchtert. Da hatten die Zweibrücker das Match fast noch aus der Hand gegeben. „Wir kassieren durch dumme, unnötige Strafen gleich vier Tore in Unterzahl. Wenn wir gegen Heilbronn und Schwenningen so spielen, verlieren wir“, stellte Deßloch enttäuscht fest. Gegen den Letzten, der noch die 0:9-Heimniederlage vom Freitag gegen Serienmeister EHC Heilbronn in den Knochen hatte, erwarteten die meisten der 719 Zuschauer in der Ice-Arena wohl einen ungefährdeten Spaziergang der „Hornets“. Im ersten Drittel machte die Deßloch-Truppe – ohne den verletzten Tomas Vodicka und den beruflich verhinderten Benjamin Peters – auch Druck ohne Ende. Doch nur Lukas Srnka machte ein Tor. Er vollendete in Überzahl eine schöne Kombination über Tom Tracy und Ryan McDonald zum 1:0. Das 1:1 fiel gegen Drittelende quasi aus dem Nichts: Joschua Eckmann traf für die Ravensburger, die in knapper Besetzung mit nur einem nominellen Verteidiger angereist waren. Eckmann nutzte eine späte Überzahlsituation (EHC-Stürmer Srnka war draußen) sogar noch zum 2:1. Für die Zweibrücker war der Puck erst nach der Sirene im Tor. Im mittleren Abschnitt ging der EHC konzentrierter zu Werke. Erst fälschte Michael Neumann einen Hartfelder-Schuss zum 2:2 ab, dann brachte Frederic Hellmann die „Hornets“ per Schlagschuss in Führung. Beim 4:2, 5:2 und 6:2 durch Ralf Wolf, Stephen Brüstle und McDonald sah Ravensburgs Goalie Markus Leiprecht unglücklich aus. Im Schlussdrittel öffneten unnötige Strafzeiten der „Hornets“ den Ravensburgern die Tür zurück ins Spiel. Sehenswert das 3:7: Eckmann, der beste Mann auf dem Eis, umkurvte aus der eigenen Zone drei, vier EHC-Spieler wie Slalomstangen und ließ dann, allein vor dem Tor, auch Goalie Steven Teucke keine Chance. So spielten sie EHC Zweibrücken: Steven Teucke - Brüstle, Hartfelder, Stokowski, Sefrin, Hellmann, Essig, Volz - Dörr, Lingenfelser, Nunold, Neumann, Wolf, Srnka, McDonald, Tracy, Hähn, Metzner Tore: 1:0 Srnka (15.), 1:1/1:2 Eckmann (18./20.), 2:2 Neumann (27.), 3:2 Hellmann (29.), 4:2 Wolf (32.), 5:2 Brüstle (36.), 6:2 McDonald (37.), 7:2 Dörr (44.), 7:3 Eckmann (46.), 7:4 Fehr (47.), 8:4 Tracy (49.), 8:5/8:6 Fehr (53./55.), 8:7 Eckmann (57.) - Strafzeiten: EHC 14 Min. - EV 6 - Beste Spieler: Brüstle, Wolf - Eckmann, Fehr - Zuschauer: 719 - Schiedsrichter: Melcher (Zweibrücken).

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