Pirmasens In 90 Minuten nur ein Schuss aufs Tor

HAUENSTEIN. Nur ein einziger Schuss kam am Samstag im Topspiel der Fußball-Oberliga zwischen dem SC Hauenstein und der TSG Pfeddersheim auf das Tor von Thorsten Müller, dem Keeper der Rheinhessen. Und der war drin. 1:0 gewann damit der neue Tabellenführer. Schütze des goldenen Tores war Dennis Krob – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte.

Es war bereits der achte Oberliga-Saisontreffer des Stürmers, der so selten von Anfang an mitmachen darf und deshalb nach dem Spiel zwar glücklich über seinen Treffer, aber angesäuert über seine erneute Nichtberücksichtigung in der Startelf war. In der 65. Minute brachte Trainer Sascha Hildmann Krob für Kevin Schwehm. Und der 22-Jährige hatte in den 25 verbleibenden Minuten mehr Einschussmöglichkeiten als der Rest des SCH im gesamten Spiel zusammen. In der 69., 79. und 90. Minute schoss er vorbei, in der 83. Minute zögerte er zu lange. Aber in Minute 87 krönte Krob seinen Kurzeinsatz mit einem tollen Tor. Nach Hauensteins vierter Ecke bekam die TSG den Ball nicht weg, der erneut stark spielende Daniel Klück leitete per Kopf weiter auf Krob, und dieser donnerte volley an den Innenpfosten, von wo der Ball zum Siegtreffer ins Netz sprang. „Ich sah den Ball kommen, dachte noch, den nimmst du jetzt direkt“, erzählte Krob später. TSG-Torwart Müller sprach von einem „Kunstschuss“, Pfeddersheims Co-Spielertrainer Steffen Litzel von einem „Glücksschuss“. Das Tor hilft dem SCH weiter auf dem Weg zum Titel, zumal Saar 05 Saarbrücken gegen Schott Mainz nicht über ein 1:1 hinauskam. Das Tor sollte aber nicht kaschieren, dass vor Trainer Hildmann noch viel Arbeit liegt. Die erste Hälfte der Partie war grausig. Auf dem holprigen Rasen suchte der SCH Lücken in der Abwehr des Tabellendritten. Doch das 4-3-2-1-System der TSG funktionierte bestens. Nicht eine einzige echte Torchance konnte der Sportclub kreieren. Ideenlos das Gekicke der Hauensteiner, die bei Balleroberung zunächst auf Ballsicherung umschalteten und so dem Gegner die Zeit zur Verfügung stellte, die dieser benötigte, um seinen Defensivverbund zu ordnen. „Da spielten wir zu langsam und behäbig“, räumte Hildmann ein. Erst mit Beginn der zweiten Halbzeit war Schluss mit dem unproduktiven Ballgeschiebe. Der SCH agierte nun mit „langen“ Bällen. Zumindest ansatzweise versprühte die SCH-Offensive so etwas wie Torgefahr, wobei sich Neuzugang Andelo Srzentic noch nicht wirkungsvoll in Szene setzen konnte. Unermüdlich kurbelten Patrick Brechtel und Daniel Geiger das Spiel an. Dennoch blieben Torchancen bis zu Krobs Einwechslung rar. „Das war eigentlich ein 0:0-Spiel. Die Niederlage ist extrem ärgerlich“, resümierte Litzel, der den erkrankten TSG-Cheftrainer Norbert Hess vertrat. Der Ex-SCH-Kapitän trauerte auch jener Großchance seines Offensivspielers Sebastian Schulz nach, der unbedrängt auf Hauensteins Tor zulief, dann aber an Keeper Sebastian Grub scheiterte. „In der ersten Hälfte versuchten wir Fußball zu spielen. Das ging nicht. Dann gingen wir auf die langen Bälle“, erzählte Daniel Geiger die Geschichte des Spiels aus seiner Sicht. Geiger war am Samstag präsent beim SCH, als das Spiel nicht lief. Das war bei dem Vollblutfußballer in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen. Hildmann prophezeite, dass es solche Spiele noch mehr geben werde. „Das 0:1 tut weh, aber wir können dennoch zufrieden sein, denn wir sind voll im Soll“, befand Pfeddersheims Torwartroutinier Thorsten Müller, der von einer „Söldnertruppe“ Hauensteins sprach.

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