Pirmasens „Ich will nah an den Menschen sein“

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Aus der Grundlagenforschung ins Mitmachmuseum: Daniel D’Amaro ist gestern als neuer Pädagogischer Koordinator des Dynamikums vorgestellt worden. Der Vertrag des 38-jährigen Biologen ist zunächst auf zwei Jahre befristet. Der Neue soll die Ausstellung betreuen und sich in den geplanten Umbau einbringen.

Das Naturkundemuseum in Karlsruhe war früh einer seiner Lieblingsorte, sagt Daniel D’Amaro. Es hatte nur den Makel, dass es nicht interaktiv war. Der neue pädagogische Koordinator des Dynamikums beschreibt sich selbst als jemand, der gerne experimentiert und sich für naturwissenschaftliche Phänomene interessiert, dessen Ziel es immer war, mit Publikum zu arbeiten. Dass er mit jungen Leuten kann, beweist er beim Rundgang durchs Dynamikum. Da liefert er sich spontan mit zwei Besuchern in der Fußballbox, wo der Effet des Schusses gemessen wird, ein Match. Der Diplom-Biologe soll die inhaltliche Weiterentwicklung des Science Centers vorantreiben, sich mit frischen Impulsen in die spielerische Wissensvermittlung einbringen. Zu seinen Aufgaben gehört die Betreuung der Ausstellung mit 160 Exponaten, zudem soll er sich um den Aus- und Umbau kümmern, der bis zum Jahr 2017 abgeschlossen werden soll. Dynamikum-Geschäftsführer Rolf Schlicher betonte gestern erneut: Es habe zwar lange gedauert, bis ein Nachfolger für Andreas Hecker gefunden war. Das Dynamikum habe aber immer gut funktioniert. Für den Job hatte es zuletzt 70 Bewerber gegeben, auf eine erste Ausschreibung hatten sich 100 Leute gemeldet. Der biologische Schwerpunkt des neuen Leiters passe zur künftigen Ausrichtung des Science Centers. „Die Biologie wird eine wichtige Rolle spielen. Das Haus wird tiefgreifend überarbeitet“, so Schlicher. Der Geschäftsführer kündigte an, dass das Dynamikum im nächsten Jahr wieder eine eigene Ausstellung auf die Beine stellen will, da könne D’Amaro dann seinen wissenschaftlichen Hintergrund einbringen. Wichtig sei auch die Anleitung der Mitarbeiter, unter ihnen viele Teilzeitkräfte von der Fachhochschule. „Sie müssen permanent auf den neuesten Stand gebracht werden.“ Die Workshops für Schüler würden unter der neuen Regie überprüft und fortgeschrieben. Oberbürgermeister Bernhard Matheis freute sich, dass D’Amaro die heiße Phase der Neustrukturierung jetzt didaktisch begleiten kann. Das Dynamikum müsse sich schließlich neu erfinden. Wie berichtet, sollen Teile der Ausstellung komplett ersetzt werden. Es stehen Investitionen von 500.000 Euro im Raum. Aktuell ist D’Amaro auf Wohnungssuche in Pirmasens, sucht etwas „kleines, feines“. Die geforderte Residenzpflicht habe ihn nicht abgeschreckt: Im Gegenteil. „Man muss vor Ort sein, nur so baut man sich ein Netzwerk auf“, sagt der Mann aus Karlsruhe, der seine Stelle am 1. April antreten wird. Sein erster Eindruck von Pirmasens sei sehr positiv. „Ein recht attraktives, kleines Städtchen“, urteilt er. Am Dynamikum gefällt ihm nicht nur die starke Mitmach-Komponente der Ausstellung, sondern auch das Umfeld mit den Außenexponaten. „Den Strecktalpark direkt vor der Hautür zu haben, besser geht es nicht.“ Zu tun gibt es für D’Amaro genug. Das Dynamikum ist demnächst beim Tigerentenclub zu Gast und präsentiert sich auf der Explore Science, einer Großveranstaltung der Klaus-Tschira-Stiftung in Mannheim, zu der 30.000 Besucher erwartet werden. (cla) MEHR ZUM THEMA

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