Pirmasens „Hornets“ an der Tabellenspitze

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ZWEIBRÜCKEN/STUTTGART. Am Schluss war es fast ein Scheibenschießen: Mit 11:7 (5:2, 1:2, 5:3) gewann der EHC Zweibrücken am Sonntagabend sein zweites Saisonheimspiel in der Eishockey-Regionalliga gegen den ESC Hügelsheim und ist bis nächste Woche erst mal Tabellenführer. Beim Stuttgarter EC unterlagen die „Hornets“ bereits am Freitagabend aber mit 2:3 (1:2, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen.

Die „Hornissen“ waren am Sonntag vorne richtig in Stechlaune, legten gegen die „Baden Rhinos“ fulminant los. Dabei spielte ihnen in die Karten, dass bei den Gästen der beste Liga-Scorer der vergangenen Spielzeiten, Cedric Duhamel (krank), fehlte und Defensivmann Noel Johnson gesperrt war. Auf Zweibrücker Seite merkten die 807 Zuschauer nichts davon, dass die „Hornets“ kaum 48 Stunden zuvor schon ein Match in Stuttgart bestritten hatten: In der ersten Überzahl verwertete Benjamin Peters Maximilian Dörrs Vorlage zum 1:0. Nach einer guten Chance für Tom Tracy erzielte Ryan McDonald (7.) ein Traumtor, als er zuerst zwei ESC-Spieler und dann noch den schwachen Gästetorwart Sebastian Trenholm umkurvte. Peters und Tracy erhöhten danach auf 4:0, als sie Abpraller, die vor dem Tor der Hügelsheimer liegengeblieben waren, ins Netz beförderten. Dass die Gäste gegen Ende des Drittels wieder etwas herankamen, war drei EHC-Strafzeiten geschuldet, Andreas Mauderer und Denis Friedberger trafen. Dörr schlug aber noch kurz vor der Sirene zurück. In der Hälfte des mittleren Drittels zimmerte Marc Lingenfelser den Puck bei einer 5:3-Überzahl zum 6:2 unter die Latte. Danach wechselten die Gäste ihren Goalie. Für Trenholm kam Christian Sess zwischen die Pfosten und hielt besser als sein Vorgänger. In der Folge plätscherte das Spiel vor sich hin, die Zweibrücker schienen alles im Griff zu haben. Bis sie ganz kurz vor dem Drittelende die Tür für die Hügelsheimer noch mal aufmachten. In der letzten Minute war die „Hornets“-Verteidigung im Tiefschlaf und zu weit aufgerückt, Andreas Mauderer und 15 Sekunden später Dennis Walther nützten das eiskalt aus und verkürzten auf 4:6. Auch im Schlussabschnitt schien nach dem 7:4 durch Lukas Srnka, spätestens nach dem 8:4 durch Ryan McDonald auf Tracy-Vorlage wieder alles klar zu sein. Doch auch hier brachten Fehler und Undiszipliniertheiten der „Hornets“ die Gäste fast wieder zurück ins Spiel – 5:9 durch den ehemaligen Zweibrücker Dominik Dech, 6:9, 7:10, ehe Tom Tracy mit einem Treffer ins leere Tor der Hügelsheimer den Sieg endgültig eintütete. „Ich bin froh, dass wir elf Tore geschossen haben, aber die sieben Gegentreffer können eigentlich nicht sein“, war EHC-Trainer Martin Deßloch trotz des Sieges leicht angesäuert, monierte, dass neben den individuellen Fehlern der Verteidiger sich auch die Stürmer an der Defensivarbeit beteiligen müssen. Denn: „Die Hügelsheimer haben nichts Überraschendes gemacht, nur auf Konter gespielt, nur zwei Tore wirklich herausgespielt.“ Auch vom freitäglichen Ausflug nach Stuttgart war Deßloch immer noch etwas angefressen. „Unterm Strich hätten wir dort gewinnen müssen. Das geht aber nicht, wenn du gegen zu viele Gegner spielt“, meinte der Coach vielsagend nach der 2:3-Niederlage im Penaltyschießen, die den Gästen wenigstens noch einen Punkt einbrachte. Gleich zwei Treffer seien den „Hornets“ in Stuttgart nicht anerkannt worden, haderte Deßloch mit den Referees. Und die Zweibrücker hätten sage und schreibe 76 Minuten Unterzahlspiel ertragen müssen, inklusive zweier Zehn-Minuten-Strafen gegen Bernd Hartfelder und Felix Stokowski sowie einer Matchdauer-Strafe gegen Stokowski. „Und trotzdem haben wir selbst in 3:5-Unterzahl noch in der Stuttgarter Hälfte Druck aufgebaut“, sagte Deßloch kopfschüttelnd. So spielten sie EHC Zweibrücken (gegen Hügelsheim): Steven Teucke - Hellmann, Essig, Brüstle, Hartfelder, Sefrin, Hähn - Dörr, Lingenfelser, Peters, Srnka, McDonald, Tracy, Neumann, Wolf, Nunold, Metzner Tore: 1:0 Peters (3.), 2:0 McDonald (7.), 3:0 Peters (9.), 4:0 Tracy (15.), 4:1 Mauderer (18.), 4:2 Friedberger (19.), 5:2 Dörr (20.), 6:2 Lingenfelser (28.), 6:3 Mauderer (40.), 6:4 Walther (40.), 7:4 Srnka (42.), 8:4 McDonald (48.), 9:4 Hellmann (53.), 9:5 Dech (54.), 9:6 Bastian (54.), 10:6 McDonald (55.), 10:7 Bastian (56.), 11:7 Tracy (60.) - Strafzeiten: Zweibrücken 10 Minuten - Hügelsheim 12 Minuten - Beste Spieler: McDonald, Tracy - Mauderer, Walther - Zuschauer: 807 - Schiedsrichter: Trottmann (Zweibrücken). EHC Zweibrücken (in Stuttgart): Steven Teucke - Sefrin, Hellmann, Essig, Brüstle, Hartfelder, Stokowski - Metzner, Lingenfelser, Srnka, McDonald, Neumann, Dörr, Peters, Hähn, Nunold, Tracy Tore: 0:1 Lingenfelser (8.), 0:2, McDonald (15.), 1:2 Eisele (18.), 2:2 Strieska (43.), 3:2 Eisele (Penaltyschießen) - Strafzeiten: Stuttgart 16 Minuten - Zweibrücken 36 Minuten + 10 Hartfelder + 10 Stokowski + 20 Spieldauer Stokowski - Zuschauer: 246 - Schiedsrichter: Rügner (Esslingen). |anbl/sai

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