Pirmasens Hengsberg und die europäische Geschichte

Es gibt zwar keinen PWV im Ortsbezirk Hengsberg, aber dennoch einen „Wanderführer“ – eine Broschüre (DIN A5), in der ein vier Kilometer langer „Historischer Rundwanderweg“ beschrieben ist.

„Es war notwendig, die Broschüre von 2012 vollständig zu überarbeiten“, erläutert Initiator Michael Hoffmann den Grund für die neue Druckschrift. Vom Wanderwegekonzept der Stadtverwaltung für die Vororte war auch Hengsberg betroffen. Die bisherigen zwei Rundwanderwege seien zu einer Route zusammengefasst worden und aus dem „Heimatkundlichen Wanderführer“ wurde ein „Historischer Rundwanderweg“. Denn sowohl die Darstellungen in der Broschüre als auch die Zusammenfassungen aus den Infotafeln, „gehen weit über den heimatkundlichen Bereich hinaus“, erläutern Hoffmann und Ortsvorsteher Walter Kossin, der für die Anzeigen-Akquise zuständig war.

Es werden Zusammenhänge zu den großen europäischen Vorgängen aufgezeigt, zum Beispiel zum Dreißigjährigen Krieg oder der Französischen Revolution. So verweist ein Artikel in der 24-seitigen Broschüre auf die Wüstung Aschbach, eine einstige kleine Ansiedlung im Blümelstal. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde Aschbach zerstört und nie wieder aufgebaut. Ein anderer Beitrag befasst sich mit der Schlacht bei Pirmasens im September 1793, als die Franzosen zunächst eine Niederlage erlitten und durch das Blümelstal flüchteten. Eine Infotafel im nämlichen Tal erinnert noch heute an diesen Fluchtweg der Franzosen. Weitere Beiträge befassen sich mit der Pelzmühle, historischen Grenzsteinen, der Judengasse, dem Naturdenkmal Bösbrunnen, dem Glockenturm aus 1876 und natürlich mit der Geschichte des kleinsten Pirmasenser Ortsbezirks (Autor aller Texte ist Michael Hoffmann).

Die Broschüre ist zudem reich bebildert und enthält auf den Seiten zwölf und 13 die Streckenführung des Rundwanderweges mit Hinweisen auf die noch sichtbaren steinernen Zeugen ihrer Zeit (Kartengrundlage: Stadtverwaltung Pirmasens).