Pirmasens Ein 1:1 mit hohem Spaßfaktor

EPPELBORN. „Super Spiel – hat richtig Spaß gemacht“: Dass er selbst zu diesem Freude bereitenden Kick so nichts auf dem Platz hat beitragen dürfen, hat Benjamin Peters kaum gejuckt. Er hat sich’s ja ausgesucht, der zum Co-Trainer aufgestiegene Routinier des FK Pirmasens II. Und weil besagter Spaß beim 1:1 (0:1) bei Hertha Wiesbach von einem Punkt zum Oberliga-Saisonauftakt gekrönt war (die RHEINPFALZ berichtete), zeigte sich Peters nach teils turbulenter Partie echt zufrieden.

Turbulent war, wie in Halbzeit zwei die Spiel- und Chancenanteile munter hin- und herwogten. Hüben wie drüben hätten die beiden Kontrahenten die Waagschale noch ein ums andere Mal zu ihren Gunsten nach unten schießen können. Dass auf den Hertha-Ausgleich in Minute 53 nichts Zählbares mehr folgte, fand Patrick Hildebrandt aber okay: „Gerechtes Ergebnis“, fand der FKP-Coach nach seinem Debüt als allein Hauptverantwortlicher an der Bande. „Damit können wir leben.“ Die rund ums Kunstgrün überwiegend in Gelb und Schwarz gehaltene Prowin-Arena im Eppelborner Stadtteil scheint für Pirmasenser Premieren zu taugen: Zum Start ins Fußballjahr hatten dort gleich drei damalige A-Junioren ihr erstes Oberliga-Spiel absolviert. Dass Noah Karl wie damals nur einen Kurzeinsatz hatte, fand er selbst okay („ich bin ja nur die ersten zehn Spiele da“, den 19-Jährigen zieht es für eine Weile nach Australien). Damals ebenfalls eingewechselt, war Luca Eichhorn diesmal erste Wahl. Dritter Debütant an jenem 27. Februar: Keeper Merlin Schäfer. Er hatte den damals im Regionalligateam eingesetzten Matthias Gize vertreten. Weil aber Schäfer inzwischen auf der Bank des Saarlandligisten SV Elversberg II sitzt, Gize wieder bei der Ersten gefragt war, schlug am Freitagabend die Stunde eines weiteren Akteurs, der schon zu A-Junioren-Zeiten raue Oberliga-Luft atmen durfte. Im Hinterstübchen des Hertha- Sportheims war die Pressekonferenz noch im Gang, plauderten Wiesbachs neuer Coach Michael Petry und Hildebrandt noch über eine echt gute Auftaktbegegnung, als Oliver Seitz schon den Abflug machte. „Der ist als Erster abgedampft“, ließ Kapitän Jannik Nagel wissen. Seitz wird Gründe gehabt haben – in seiner Vorstellung im Torgeviert lagen die mit Sicherheit nicht. Vielmehr hätte sich der Torhüter einige Schulterklopfer abholen können. „Grundsolide Leistung“, lobte Peters den Langen, der vor 13 Wochen erst volljährig geworden ist. Klar: Seitz muss noch viel lauter werden, mehr Wind machen, rumrüpeln, um sich Respekt zu verschaffen. Was das eigentliche Torhüter-Handwerk betriff, hat er’s drauf. Toll, wie er in der 81. Minute Marcel Nolls Knaller entschärfte. Schon in Halbzeit eins hatte Seitz die Führung durch – noch ein Debütant – Mikail Erdem festgehalten. Beim Rauslaufen erst zögerlich, dann zu ungestüm, verursachte Seitz allerdings den Freistoß verursacht, den Schlitzohr Björn Recktenwald zum 1:1 ins Netz zauberte. Als FC-Kapitän Mike Baier per Kopf aus kurzer Distanz versiebt hatte (72.), wankte der FKP. Zehn Minuten zuvor wankte noch die Hertha, als der prima aufgelegte Dennis Krob („ich muss halt auch spielen, dann läuft’s bei mir“) Eichhorn freigespielt, der auf Mohamedan Kassa gepasst – und er aus 16 Metern knapp drübergezielt hatte. Der Dreier war durchaus drin.

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