Pirmasens Dynamikum: Erweiterung ist vorgesehen

Im Pirmasenser Mitmachmuseum „Dynamikum“ steht eine grundlegende Modernisierung und Erweiterung an. Bis zu 700.000 Euro will Dynamikum-Chef Rolf Schlicher in die erste große Überarbeitung des Museums stecken, die im Frühjahr 2017 zu sehen sein soll, wie er am Samstag bei einem Rundgang mit dem Vorstand der Daniel-Theysohn-Stiftung bekannt gab.

Der Stiftungsvorstand machte bei einer Rundreise zu geförderten Projekten auch im Dynamikum Station, das vor sieben Jahren mit 34.000 Euro von der Theysohn-Stiftung zum Start mit unterstützt wurde. „Wir denken über eine Erweiterung nach“, sagte Schlicher den Vorstandsmitgliedern bei deren Besuch. 2017 werde das Dynamikum zehn Jahre lang bestehen und da sei eine Runderneuerung nötig, um auch weiterhin Besucherzahlen von mehr als 90.000 pro Jahr erreichen zu können. Schlicher betonte den Bildungscharakter des Mitmachmuseums, das von sehr vielen Schulklassen genutzt werde und in der Region ein bedeutender außerschulischer Lernort sei. Auch viele Gruppen mit behinderten Teilnehmern kämen in das Museum. Die Bedeutung des Dynamikums für den Tourismus sei enorm. Von den Besucherzahlen stelle das Dynamikum die größte touristische Einrichtung der Region dar. Das Einzugsgebiet umfasse ganz Rheinland-Pfalz und das Saarland sowie Teile von Baden-Württemberg sowie Frankreich. Gerade Elsass-Lothringen betreffend bestehe noch Nachholbedarf, räumte Schlicher ein. Mit einer Eigenfinanzierungsquote von 60 bis 70 Prozent stehe das Dynamikum im Vergleich mit anderen Einrichtungen dieser Art gut da, sei aber ohne öffentliche Zuschüsse wie beispielsweise die 80.000 Euro pro Jahr vom Bezirksverband Pfalz nicht existenzfähig. Durch die Überarbeitung der Exponate verspricht sich Schlicher wieder ein in Deutschland einzigartiges Sciencecenter zu werden, nachdem viele Exponate des Dynamikums in der Zwischenzeit auch andernorts Nachahmer gefunden hätten. Räumlich könne das Dynamikum nicht erweitern. Für die neuen Exponate würden alte Ausstellungsstücke entfernt, die kaum genutzt würden, aber teuer im Unterhalt seien. Dazu kommen Investitionen in die Klimatisierung und energiesparende Beleuchtung. Die genaue Konzeption werde bis Mitte 2015 erarbeitet. Schlicher rechnet mit Kosten von mindestens 500.000 Euro. „Es können aber auch 700.000 Euro sein.“ Bei der Theysohn-Stiftung wird Schlicher wohl auf offene Türen stoßen. Gerhard Andreas, Vorsitzender des Stiftungsvorstands, bescheinigte dem Dynamikum-Chef genau erkannt zu haben, worum es der Stiftung gehe. „Wir sehen offen Ihren Wünschen entgegen“, so Andreas. Die Projektbereisung am Samstag, weitere Objekte im Zweibrücker Land wurden besichtigt, diene nicht nur der Kontrolle der Verwendung der bisherigen Spenden, sondern auch der Information über künftige Projekte, die bezuschusst werden könnten, erklärte Andreas. Das Dynamikum war allerdings in der Vergangenheit ein eher kleineres Förderobjekt gemessen an der Gesamtsumme der unterstützten Projekte. Seit 1970 seien 73,8 Millionen Euro von der Stiftung in die Region geflossen. Das meiste davon in die Ausbildungsförderung. Im laufenden Jahr wurden 1,8 Millionen Euro ausgeschüttet. (kka)

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