Pirmasens „Das neue Programm ist unglaublich gut“

„Die Schoenen“ gehören seit vielen Jahren zu den beliebtesten Ensembles im Vinninger Haus am Lindenbrunnen. Heute ab 20 Uhr kommt die saarländisch-lothringische Chanson-Compagnie um die Sängerin Anne Schoenen als Quartett mit Endi Caspar (Gitarre), Jörg Jenner (Bass) und Vincenzo Carduccio (Akkordeon) zurück in den Konzertspeicher von Maria Schwartz. RHEINPFALZ-Mitarbeiter Fred G. Schütz hat sich mit Anne Schoenen unterhalten.

Können Sie sich dran erinnern, wie oft Sie schon in Vinningen aufgetreten sind?

Wir kommen alle zwei Jahre, zum ersten Mal waren wir wohl 2005 im Haus am Lindenbrunnen, das wäre also das sechste Mal. Wie lange gibt es die Schoenen schon? 1998 am 27. April war das erste Konzert in Saarlouis im Theater am Ring, ein ganz toller 50er-Jahre-Bau, der unter Denkmalschutz steht und gerade renoviert wird. Warum erinnern Sie sich da so genau dran? Eben weil es das erste Konzert war. Das war direkt ausverkauft, wir haben gute Presse bekommen. Es gab zwar schon ein Jahr vorher ein Konzert, da waren wir aber noch nicht die Truppe, die wir heute sind. Man hat einfach gespürt, da geht jetzt was los, und das ist richtig. Auf diesem Niveau kriegt man Musiker ja nicht so einfach zusammen. Es muss also eine Geschichte vor den Schoenen geben haben, oder? Die Truppe von ’98 war mit Gitarre, Kontrabass und mir besetzt. Und nur ein halbes Jahr später, weil es schon so toll lief, sagten wir: Eigentlich fehlt uns da so ein richtiges französische Moment. So wie’s klingt, ist es toll, man kann dem Ganzen aber noch ein Tüpfelchen aufsetzen. Dann hat unser damaliger Gitarrist Guido Allgaier gemeint, ich kenn’ da einen, der sieht aus wie Charlie Chaplin, lass uns mal hinfahren. Dann sind wir nach Frankreich gefahren und saßen einem über 60-Jährigen gegenüber, der bat uns in tiefstem Lothringisch „Ei komme doch emol rinn“ herein, wir haben ein bisschen zusammen gespielt, unsere Vorstellungen dargelegt und dann hat er gesagt, „ich könnte mir vorstellen, mit euch zusammenzuspielen“. Das war der Jean-Marie Bartz. So kam das. Dann waren wir ganz, ganz lange zu viert. Dann hatten wir aber bemerkt, dass sich unsere Bandbreite erweitern ließ und nicht nur am klassischen Chanson kleben bleiben muss. Aber uns hat der Rhythmusgeber gefehlt, also das Schlagzeug. So kam der Harald Rech dazu. …der in Vinningen aus Platzgründen nie mitgespielt hat…? …weil kein Platz ist. Aber er kann nun aus Krankheitsgründen nicht mehr spielen und ist jetzt unser Booking-Man. Welche Entwicklung hat die Band aus Ihrer Sicht genommen? Die Musikalität steht im Vordergrund, die muss perfekt sein, da muss alles passen. Das hatte anfangs ein bisschen gedauert, wir mussten viel mehr proben, bis eins ins andere ging. Heute ergibt sich das ganz schnell. Aber bis so ein Programm steht, gehen schon drei Probemonate ins Land. Das Haus am Lindenbrunnen ist ein ganz außergewöhnlicher Auftrittsort, finden Sie auch? Vor allem Maria Schwartz als Veranstalterin ist für uns ein Grund, warum wir da immer wieder spielen. Zudem ist das Publikum wirklich großartig und die Atmosphäre ist klasse. Hilft es der Band, wenn man auch optisch eine sehr ansprechendes Dame als Frontfrau hat? Das hat durchaus Vorteile, vor allem, wenn man fotogen ist (lacht). Dann landet man schon mal eher in der Zeitung. Was können Sie zu Ihrem aktuellen Programm sagen? Wir haben natürlich das klassische Chanson drin, wollen die moderne Chanson-Ecke bedienen, unterschiedlichste Rhythmen, wir wollen Latin, wir wollen Swing, wollen Musette. Und das ist alles drin. Drei Gründe, warum man zu Ihrem Konzert nach Vinningen kommen sollte. Wir kommen zu viert und Sie erleben einen grandiosen Gitarristen, der neu bei den Schoenen ist, sein Name ist Endi Caspar. Zweitens: Das neue Programm zu den Kino-Titeln ist so unglaublich gut, dass alle in Pirmasens und Umgebung Zeuge sein sollten. Und immer wieder, um die Atmosphäre bei Frau Schwartz genießen zu können.

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