Pirmasens Das Feiern ist der Pirmasenser Lust

Narren bevölkerten gestern das Winzler Viertel.
Narren bevölkerten gestern das Winzler Viertel.

Wenn es ums Feiern geht, ist auf die Pirmasenser Verlass: Auch die mittlerweile vierte Auflage des Fasnachtsumzugs durch das Winzler Viertel durfte am Sonntagnachmittag tausende Besucher begrüßen – ein Spektakel, dem ganze Familien beiwohnten. Knapp 40 Zugnummern hatten für das närrische Schauspiel zugesagt, darunter Gruppen aus Pirmasens und Umgebung, aber auch aus Karlsruhe oder dem nahe gelegenen Frankreich.

Unter Beteiligung zahlreicher Schaulustiger, die sich bunt verkleidet an den Straßenrand gestellt hatten, schlängelte sich der Narrenzug vom Erlenteich über die Dreispitz, durch die Karolinen- und Leinenweberstraße und durch die Friedrichstraße. Wer nicht an der Straße stehen wollte, legte sich als Anwohner kurzerhand ans Fenster und staunte nicht schlecht über die schillernden Kostüme, die nach und nach vorbeizogen. Dabei hagelte es tonnenweise Bonbons, Helau- oder Pilau-Rufe und es wummernden Faschingsmelodien aus den Boxen der Umzugswagen. „Was hier geboten wird, ist einsame Klasse. Wir kommen jedes Jahr mit unseren Kindern hierher und sind froh, dass es eine solche Veranstaltung auch in der Provinz gibt“, sagt Gerhard Jäger aus Pirmasens, der mit Frau und zwei kleineren Kindern in der Leinenweberstraße steht, sich vom Nieselregen nicht abhalten lässt und sich eine grüne Mütze und eine Clownsnase aufgesetzt hat. Fasching im großen Stil kennt er sonst nur aus Karnevalshochburgen wie Mainz oder Köln. Heute bleibt er lieber zuhause. Denn auch hier verstehe man es, der fünften Jahreszeit Tribut zu zollen. „Ich warte sehnsüchtig auf meine fünfjährige Urenkelin“, sagt wiederum Karin Zimmermann, die sich mit ihrem Ehemann von der Karolinenstraße Richtung Messplatz bewegt, wo das große Finale der Veranstaltung mit DJ und Schlagerstars auf sie wartet. Die Urenkelin sei eines der Tanzmariechen des CVP und habe sich schon die ganze Woche auf den Umzug gefreut: „Sie ist regelmäßig außer sich, wenn es um Fasching geht. Früher waren wir auch so und haben überall teilgenommen. Heute lassen wir es etwas ruhiger angehen“, erzählt Zimmermann lachend. Dass der Fasnachtsumzug auch von den Anwohnern gut angenommen wird, sieht man an den bunten Fassaden zahlreicher Hauser, die sich von ihren Nachbarn hervorheben. Einige haben ihren Vorgarten geschmückt oder schenken Getränke in ihren Garagen aus. Nach gut eineinhalb Stunden Fußmarsch findet das bunte Treiben auf dem Messplatz seinen Abschluss. Ein DJ und Schlagersänger warten schon auf ihren Einsatz, die Bühne auf dem Messplatz ist gerichtet. Verdursten oder verhungern muss niemand, für Getränke und Speisen hat Organisator Oliver Vafiadis, der Mann der ersten Stunde, bestens gesorgt. Die Besucher tanken Energie und freuen sich schon auf das Bühnenprogramm.

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