Pirmasens Da geht was im Rückspiel

HEILBRONN. „Ein Wahnsinns-Spiel“, so formulierte es Heilbronns Trainer Sascha Bernhardt, lieferten sich im Final-Hinspiel um die Meisterschaft der Eishockey-Regionalliga Südwest am Sonntag der EHC Heilbronn und der EHC Zweibrücken. Vor knapp 2200 Zuschauern – darunter rund 300 aus Zweibrücken – fiel die Entscheidung in der Kolbenschmidt-Arena erst in der fünfminütigen Verlängerung. Sven Breiter war der Heilbronner Siegtorschütze gegen nicht schlechtere Zweibrücker. 8:8 (2:2/5:2/1:4) hieß es nach 60 Minuten.

„Es ist im Rückspiel am Ostersonntag noch alles drin. Bei mir überwiegen die positiven Eindrücke. Wer einen Vier-Tore-Rückstand wettmacht, der hat die Moral, auch den Titel zu gewinnen“, sagte Hornissen-Coach Martin Deßloch nach dem Krimi. Dass Zweibrücken erst in der Verlängerung unterlag, bringt keinen Vorteil fürs Rückspiel. Am Sonntag muss ein Sieg her, der dann im Finalmodus „Best of three“ ein Entscheidungsspiel in Heilbronn eröffnen würde. Die spielentscheidende Szene rückte zum einzigen Mal die gut, weil konsequent pfeifenden Schiedsrichter Steffen Frölich und Thorsten Werner in den Blickpunkt. In der Verlängerung mit reduzierter Spielerzahl – 4:4 – agierend, bekam Zweibrücken eine Bankstrafe, weil ein Mann zu viel auf dem Eis war. Bei Heilbronner Überzahl kam der EHC in Puckbesitz, startete ein Break über Maximilian Dörr. Der Zweibrücker wurde von einem Eisbären regelwidrig festgehalten. Doch diesmal ahndeten die Unparteiischen das Foul nicht. Im unmittelbaren Gegenzug, vierte Minute der Nachspielzeit, kam Heilbronn durch Breiter zum 9:8. Das Spiel begann aus Zweibrücker Perspektive optimal. Nach zwei Minute stand es 1:0, EHC-Stürmer Ryan McDonald hatte einen Abpraller verwertet. Heilbronn übernahm die Regie, lief gegen die defensiv eingestellte Zweibrücker Mannschaft an. Das 1:1 war nahezu eine Kopie der Zweibrücker Führung, nur eben auf der andern Seite. Nach einem Schlagschuss, den EHC-Goalie Steven Teucke nicht sichern konnte, staubte Patrick Luschenz ab. Die erneute Zweibrücker Führung durch Ryan McDonald in der zwölften Minute konnte die Heilbronner Dominanz nicht brechen. Vier Minuten später traf Sven Breiter aus dem Spiel heraus zum 2:2 (16.). Im zweiten Drittel holten die technisch stärkeren, flüssiger spielenden Heilbronner Versäumtes nach. Auch, weil Steven Teucke mehrfach eine unglückliche Figur machte. Beim 5:4 durch Igor Filobok (23.) machte Teucke die kurze Ecke auf. Heilbronns Schlussmann sah bei Michael Neumanns 3:4 (24.) nicht besser aus. Zweibrücken spielte zehn Minuten in Unterzahl. Die konsequent pfeifenden Referees ahndeten sechsmal kleine Fouls – Stockschlagen, unkorrekter Körpereinsatz, Ellenbogenschlag. Manuel Pfenning und Filobok straften die Zweibrücker durch Tore. Mit 4:7 ging es in die Kabinen. War’s das? Mitnichten. Heilbronn erhöhte durch John Kraiss auf 8:4 und wollte den Vorsprung verwalten. Innerhalb von drei Minuten (49. bis 51. Minute) kam Zweibrücken durch Treffer von Lukas Srnka, Maximilian Dörr und Marc Lingenfelser auf 7:8 heran. Zwei Minuten vor dem regulären Ende schickte Stephen Brüstle Florian Wendland, der Heilbronns Torhüter die Scheibe durch die Schoner schob. Das bedeutete die Verlängerung.

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