Pirmasens Cowboy, Pirat oder „Steampunk“?

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Es geht in den Endspurt: Rosenmontag und Fasnachtsdienstag bleiben den Narren der Region noch, um sich auszutoben und sich in ihren Kostümen zu zeigen. Die RHEINPFALZ hat bei Oliver Vafiadis, dem Geschäftsführer der Vabo, einer Vertriebsfirma für Faschingsartikel, nachgefragt, welche Kostüme dieses Jahr besonders angesagt waren und häufig bei ihm bestellt wurden.

Die beliebtesten Verkleidungen der Kampagne 2016/17 seien die gleichen wie schon die in den vergangenen Jahren, sagt Vafiadis. Dazu gehören Piratenkostüme, die sich seit der Filmreihe „Fluch der Karibik“ jedes Jahr aufs Neue großer Beliebtheit erfreuen. Überhaupt nehmen aktuelle Kinofilme Einfluss auf die Kostümtrends, wie Vafiadis festgestellt hat. Im vergangenen Jahr hätten gerade jüngere Fasnachtsanhänger ihre Kostümierung an den Film „Minions“ angelehnt. Klassiker wie die Themen „Cowboy und Indianer“, „Zirkus“ und „Weltall“ seien heuer ebenfalls wieder gefragt. Auch Bestellungen für Kostüme von Superhelden seien eingegangen. Das Thema „Walt Disney“ hingegen sei wegen der Lizenzgebühren schwierig umsetzbar. Kostümtrends richten sich nach Angaben von Vafiadis aber auch nach dem Motto von Prunksitzungen. So habe beispielsweise der Carnevalverein Pirmasens dieses Jahr das Motto „Indien trifft Orient“ gewählt, der TV Hinterweidenthal „Sommer, Strand und Sonnenschein, Südseespaß beim Turnverein“, die Hääschdner Needingsterzer aus Hauenstein hätten sich für die Parole „Karneval in Rio - Hääschdner Zuckerschnuud am Zuckerhut“ entschieden, der Karnevalverein Elwetritsche aus Dahn für „Zirkus ist das ganze Jahr, Elwi findet’s wunderbar“ und der Carnevalverein Donsieders feierte Fasching dieses Jahr unter dem Leitsatz „Der CVD ganz herrlich lacht - ins All fliegt er zur Fasenacht“. Gefragt seien Verkleidungen zu diesen Leitsätzen gewesen und die machten etwa die Hälfte der Bestellungen aus (plus Faschingszubehör). Auch bei privaten Festen wie Geburtstags- oder Firmenfeiern werde sich verstärkt kostümiert. Hier kristallisiert sich laut Vafiadis seit dem vergangenen Jahr deutschlandweit ein ganz neuer Faschingstrend heraus: der „Steampunk“ (Zusammensetzung aus den englischen Begriffen „steam“ = „Dampf“ und „punk“ = „wertlos“). Diese Kostüme seien an die industrielle Revolution und den damaligen Kleidungsstil angelehnt. Jene Stilrichtung setzt sich aus meistens kupferfarbener Kleidung im viktorianischen Stil und dampf- oder zahnradgetriebenen, technischen Elementen als Accessoires zusammen, die so kombiniert werden, dass ein gewisser Retro-Look der Technik entsteht. Bei den Vereinen habe sich dieser Trend als Motto noch nicht durchgesetzt. |cys

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