Pirmasens/Zweibrücken/Ludwigshafen Cannabisplantagen im großen Stil betrieben: Anklagen gegen fünf Männer erhoben

Ein Blick in die Plantage, aus der im Oktober 1000 Cannabispflanzen rausgeholt wurden.
Ein Blick in die Plantage, aus der im Oktober 1000 Cannabispflanzen rausgeholt wurden.

Gegen fünf Männer, die Cannabisplantagen im großen Stil betrieben beziehungsweise die Pflanzen gepflegt haben, hat die Staatsanwaltschaft Zweibrücken Anklage erhoben. 1000 Cannabispflanzen waren im Oktober in einer Halle in einem Pirmasenser Vorort sichergestellt worden. Auch in Ludwigshafen und im Sauerland wurde illegal gegärtnert.

In einer Industriehalle in Pirmasenser Ortsbezirk Gersbach, in einem unbewohnten Anwesen in Ludwigshafen-Hemshof sowie in einer Halle in Menden im Sauerland sind im vergangenen Jahr große Cannabisplantagen betrieben worden. Die Polizei hatte im Oktober 1600 Cannabispflanzen sichergestellt. Wie die Staatsanwaltschaft Zweibrücken am Donnerstag mitgeteilt hat, sind die Ermittlungen abgeschlossen. Gegen fünf Täter, die zum Zeitpunkt der Tat zwischen 18 und 34 Jahren alt waren, ist Anklage vorm Landgericht Zweibrücken erhoben worden.

Zwei zum Tatzeitpunkt 26-Jährige hätten zwischen Sommer und dem 25. Oktober die Plantagen betrieben, wo jeweils „Gärtner“ beschäftigt wurden. Die Ernte in Pirmasens habe eine „rauchbare Trockenmasse“ von 200,87 Kilogramm ergeben. In Ludwigshafen seien 12,5 Kilogramm Cannabis gewonnen worden, die verkauft werden sollten. In Menden habe die Polizei 100 Kilogramm Cannabis sichergestellt.

83.000 Euro Schaden für Stadtwerke Pirmasens

In Pirmasens wurde der Strom zum Betrieb der Anlage illegal aus dem öffentlichen Stromnetz gezogen – den Stadtwerken ist laut Staatsanwaltschaft ein Schaden in Höhe von etwa 83.000 Euro entstanden.

Auch hätten die beiden Angeschuldigten, die vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Zweibrücken angeklagt worden sind, Cannabis aus den Niederlanden eingeführt und hier verkauft, ab Mitte September bis zur Verhaftung Ende Oktober zum Kaufpreis von 6000 Euro.

Anklage bei der Jugendkammer des Landgerichts Zweibrücken wurde gegen die drei sogenannten Gärtner erhoben, die laut Staatsanwaltschaft zum Tatzeitpunkt 18, 23 und 34 Jahre alten waren. Ihnen wird zur Last gelegt, mehrere Monate gemeinsam die Cannabispflanzen in Gersbach gepflegt und die Anlage vor Ort betrieben zu haben sowie in den Vertrieb eingebunden gewesen zu sein.

Alle fünf Angeschuldigten sind seit Oktober in Untersuchungshaft. Die beiden Kammern des Landgerichts Zweibrücken entscheiden nun über die Zulassung der Anklageschriften sowie die Fortdauer der Untersuchungshaft.

Über die Verhaftungen im Oktober berichtete die RHEINPFALZ hier.

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