Pirmasens Bis zur 84. Minute Remis gehalten

Kerwepublikum: Die „Schdraußleid“ (rechts) verfolgen diese Szene mit dem Alemannen Michael Widera (links) und SCH-Verteidiger Ph
Kerwepublikum: Die »Schdraußleid« (rechts) verfolgen diese Szene mit dem Alemannen Michael Widera (links) und SCH-Verteidiger Philipp Weishaar, der kurz vor Schluss noch die Rote Karte sieht.

«Hauenstein.» Der SC Hauenstein lieferte in der Fußball-Verbandsliga Tabellenführer Alemannia Waldalgesheim lange einen harten Kampf. Aber am Ende hieß es vor 180 Zuschauern 1:3 (1:1), der Sportclub steht nach vier Spieltagen mit einem Punkt auf dem vorletzten Tabellenplatz – RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete.

Bis zur 84. Minute hielt der Sportclub das 1:1. Dann gab es zum wiederholten Male einen vermeidbaren Freistoß für Waldalgesheim. Patrick Walther legte sich in halblinker Position aus 22 Metern Torentfernung den Ball zurecht. Hauensteins Keeper Kevin Jung machte einen Bruchteil vor der Ausführung einen Schritt in Richtung Tormitte hinter seine Abwehrmauer. Walther jedoch zirkelte den Ball ins „Torwarteck“ genau in den Winkel. Bereits zwei Minuten vor der Halbzeit hatte Walter per Freistoß getroffen. Dreimal hatten zuvor Hauensteiner Spieler Gelegenheit zu klären, versäumten dies aber. Schließlich musste Philipp Weishaar in höchster Not ins Tackling, traf aber nur Gegenspieler Michael Widera. Mittig, fast von der Strafraumgrenze schlenzte Walther den Ball über Hauensteins Abwehrmauer ins Tordreieck. Auch hier war Jung machtlos. „Da sah man die individuelle Klasse des Gegners“, sagte Hauensteins Co-Trainer und Spielleiter Alexander Hornung, der den beruflich verhinderten Cheftrainer Marko Eiermann vertrat. Trotz der drei Gegentreffer gehörte Torwart Jung zu den besten Spielern seines Teams. In der 56. Minute rettete er mit einem fantastischen Reflex gegen den Kopfball von Julias Haas. Der SCH agierte mit einer Dreierkette, bestehend aus Weishaar, David Jung und Jacob Weiler, die sich in der Rückwärtsbewegung zu einer Fünferkette verstärkte. Christof Seibel war offensiver als sonst eingesetzt, fungierte fast als zweiter Angreifer neben Kevin Rose. Obwohl Waldalgesheim in der ersten Hälfte zwei Pfostentreffer verbuchte, war Hauenstein ebenbürtig. Der Unterschied im gesamten Spiel: Die körperlich überlegenen, nicht zimperlich zu Werke gehenden Gäste waren im Ernstfall abgezockter und bei allen Standardsituationen brandgefährlich. Vor dem 1:3 „checkte“ Torschütze Vincenzo Bilotta regelwidrig Tim Scherer. Der junge Hauensteiner krümmte sich auf dem Rasen. Schiedsrichter Benedikt Steitz ließ weiterlaufen. Bilotta steuerte allein auf Jung zu und entschied die Begegnung nur zwei Minuten nach dem 2:1. Hauenstein investierte sehr viel, spielte aber etliche Kontergelegenheiten nicht entschlossen genug aus. Zudem scheiterte Seibel nach schönem Zusammenspiel mit Rose am toll reagierenden Gästekeeper Pasquale Patria (37.). Der ansonsten souveräne Torwart musste sich allerdings das Hauensteiner 1:0 durch Christian Ochs ankreiden lassen. Patria wollte am eigenen Fünfmeterraum Ochs austricksen. Ochs nahm Patria aber den Ball ab und schoss ins leere Tor. „Das Ergebnis ist natürlich schlecht. Aber fußballerisch war das ein großer Fortschritt, an dem wir weiterarbeiten“, sagte Hornung, der die Mannschaft nach dem Spiel im Kreis versammelte und aufbaute. Hornung weiter: „Nach den vier schweren Auftaktgegnern fängt die Runde jetzt für uns wieder neu an.“ Nächsten Samstag geht’s zu Eintracht Bad Kreuznach. Zum Ergebnis passte dann auch, dass Hauensteins Weishaar nach hartem Einsatz in der Schlussminute noch die Rote Karte – eine etwas überzogene Strafe. Unterm Strich war der Gästeerfolg sicher verdient, da Waldalgesheim im zweiten Durchgang enormen Druck entfachte und noch zwei gute Möglichkeiten hatte, die Widera ausließ. So spielten sie SC Hauenstein: Kevin Jung - Weishaar, David Jung, Weiler - Leininger (57. Riggers), Burkhard (67. Roth) - Marius Schäfer, Ochs (73. Port), Scherer - Seibel - Rose.

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