Pirmasens Bis Tosca keinen Ausweg mehr sieht

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Auch in dieser Kultursaison der Stadt Pirmasens durfte die mehrfach preisgekrönte Compagnia d`Opera Italiana di Milano nicht fehlen und zeigte am Mittwoch in der Festhalle mit „Tosca“ die wohl dramatischste Oper von Giacomo Puccini, uraufgeführt 1900 in Rom.

Im Kern beinhaltet die Oper in drei Akten sehr wohl eine Liebesgeschichte zwischen der Sängerin Floria Tosca (Rossana Cardia) und dem Maler Mario Cavaradossi (Riccardo Rados), aber die Handlung spielt in der Zeit Napoleons um 1800 mit der Schlacht bei Marengo und lässt dabei einen anderen Kompositionsstil Puccinis erkennen: den Verismo, angepasst an die damalige politische Realität. Die Vorstellung beginnt nicht mit einer Ouvertüre, sondern fast zeitgleich mit den ersten Takten des Orchesters der Staatsoper Rousse öffnet sich der Bühnenvorhang. Die Oper wurde in Italienisch gesungen, rechts und links der Bühne zeigten zwei große Tafeln den deutschen Text an. Das Bühnenbild war überwiegend düster gehalten, auch die Requisiten waren auf ein Minimum beschränkt; Treppen führten zu Podesten in der Höhe, die Handlung fanden praktisch oben wie unten statt und Lichteffekte spielten eine wichtige Rolle; auch die Kleidung war an die damalige Zeit angepasst. Der erste Akt zeigt das Innere der Kirche St. Andrea delle Valle in Rom. Cavaradossi arbeitet an einem Gemälde der Maria Magdalena, die Ähnlichkeit mit der Marchesa Attavanti hat, was Tosca wiederum ärgert. Der Bruder der Marchesa Cesare Angelotti (Slavin Peev) ist aus dem Gefängnis geflohen und sucht mit Hilfe seines Freundes Cavaradossi ein Versteck. Der eigentliche Bösewicht im zweiten Akt ist der Polizeichef Scarpia (Andrij Shkurhan), der seine Spione einsetzt, um Angelotti zu finden, der sich später selbst tötet. Cavaradossi wird gefangen und gefoltert und Scarpia versucht Tosca zu verführen, als angebliche Möglichkeit, ihren Freund zu retten. Tosca tötet Scarpia mit einem Messer, als sie keinen Ausweg mehr sieht. Im dritten Akt hegen Cavaradossi und Tosca noch die Hoffnung, aus Rom fliehen zu können. Dazu kommt es aber nicht: Cavaradossi wird von Soldaten erschossen und Tosca stürzt sich von der Engelsburg in die Tiefe. Die Aufführung in der Pirmasenser Festhalle war eine absolut großartige Leistung aller Mitwirkenden. Es glänzten die herrliche Stimmen und ein einfühlsames Orchester: dafür gab es gewaltigen Applaus der 500 Opernbesucher.

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