Pirmasens Benno dankt mit Glücksbringern

Hauenstein. 500 Zuschauer und gut 3000 Euro für den an Leukämie erkrankten fünfjährigen Benno aus Hauenstein: Das ist das wesentliche Ergebnis des Benefizspiels zwischen einer Hauensteiner AH-Truppe und einem Allstarteam mit zahlreichen früheren Bundesligafußballern. Die Ex-Profis gewannen die unterhaltsame Partie mit 12:1 (6:1).

Dass am Donnerstagabend mit Spielbeginn dichter Nebel den Rasen des TV Hauenstein einhüllte und so das Zuschauen erheblich erschwerte, war zwar schade, aber nicht wirklich wichtig. Viele Hauensteiner, aber auch viele Zuschauer aus den umliegenden Ortschaften waren gekommen, um ihre Solidarität mit dem kleinen Patienten zu bekunden. Zahlreiche Ex-FCK-Spieler waren zu sehen, darunter die Deutschen Meister Andreas Buck, Roger Lutz, Thomas Riedl und „Fußballgott“ Olaf Marschall. Mit den weitesten Weg hatte Dirk Schuster (229 Bundesligaspiele, sieben Länderspiele, darunter vier für die DDR), der Trainer des SV Darmstadt 98. „Es war nicht ganz einfach. Wir haben am Morgen noch trainiert und fahren morgen schon zum Spiel nach Heidenheim. Als der Anruf kam, habe ich versucht, das möglich zu machen und habe natürlich gern geholfen“, sagte der Trainer des aktuellen Tabellenvierten der 2. Bundesliga. Der Vater des kleinen Benno war von der Hilfsaktion einfach nur überwältigt: „Ich finde das einfach super, dass sich die Spieler alle bereit gestellt haben. Benno ist sehr interessiert. Er wollte unbedingt mit. Im Moment geht es ihm gut. Ansonsten gibt es noch keine Neuigkeiten“, informierte er über den aktuellen Stand des Typisierungsverfahrens. Der in der zweiten Halbzeit mitspielende TVH-Vorsitzende Markus Reichert betonte: „Beide Hauensteiner Fußballvereine waren an dieser Aktion beteiligt. Für uns war das selbstverständlich, zumal Benno Vereinsmitglied ist.“ Dass die zusammengewürfelte Hauensteiner AH auf dem Spielfeld kaum eine Chance besaß, interessierte nach dem Spiel keinen. Immerhin schaffte es das Team des Gastgebers, nach zehn Minuten durch einen schönen Heber von „Bobby“ Klein in Führung zu gehen. „Es war schon etwas Lampenfieber dabei, gegen so bekannte Fußballer zu spielen. Mich freut, dass das Spiel so gut besucht war und die gute Sache unterstützt wurde. Das zeigt, wie schon bei der Typisierung vor kurzem, die große Solidarität“, sagte Klein. Der mit Abstand älteste Kicker auf dem Rasen war der Hauensteiner Dieter Mellein. Der 59-Jährige präsentierte sich körperlich topfit wie eh und je. Der Friseurmeister hatte extra noch am Spieltag seine neuen Fußballschuhe während der Arbeit „eingelaufen“ – „das mache ich immer so“. Auch er war sehr angetan von der Hilfsbereitschaft aller Akteure: „Ich finde es toll, dass die Jungs so spontan zugesagt haben.“ Nach dem Abpfiff überreichte Benno jedem Spieler des Allstarteams einen selbstgebastelten Glücksbringer und erhielt eine Einladung zu einem Spiel auf dem Lauterer Betzenberg.

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