Pfalztheater Auftakt und gleich zwei Premieren

Seit einem Vierteljahrhundert herrscht Betrieb im „neuen“ Schauspielhaus. Das 25. Jubiläum des aktuellen Standorts in Kaiserslau
Seit einem Vierteljahrhundert herrscht Betrieb im »neuen« Schauspielhaus. Das 25. Jubiläum des aktuellen Standorts in Kaiserslautern feiert das Pfalztheater im Laufe der nun beginnenden Saison gleich mit.

„Wir spielen!“: Das Motto lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Ins Kaiserslauterer Pfalztheater kehrt wieder Leben ein. Mit gleich zwei Premieren wartet das Haus im September auf. Und die Eröffnung am 12. September darf nun doch im Theater selbst über die Bühne gehen.

Das Spielzeit-Motto klingt befreit, erleichtert, auch ein bisschen trotzig. Und es gilt ja auch weiterhin, dem Virus zu trotzen: Bis Jahresende dürfte die Saison von Corona-Schutzmaßnahmen geprägt sein. Auf die damit verbundenen Einschränkungen weist das Pfalztheater denn auch deutlich hin: Alle Aufführungen finden im Großen Haus statt. Und dort ist die Zahl der verfügbaren Plätze merklich reduziert.

Theaterfreunde aber dürfen sich auf zwei Premieren noch in diesem Monat freuen. Am 12. September steht der Eröffnungsreigen an, eine Woche später folgt die erste Premiere: Im Schauspiel „Die Wahrheiten“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz sind Aglaja Stadelmann, Meike Anna Stock, Rainer Furch und Jan Henning Kraus zu sehen. Regie führt Schauspieldirektor Harald Demmer, die Ausstattung liefert Oliver Kostecka.

„Und die Welt hebt an zu singen“ – dieser Satz entstammt einem Gedicht des Lyrikers Joseph von Eichendorff. Dessen Texte sind schon von Liedkomponisten wie Robert Schumann und Hugo Wolf aufgegriffen worden, und besagter Satz treffe das Selbstverständnis der Kunstgattung Lied geradezu exemplarisch, wie es in der Ankündigung der zweiten September-Premiere heißt. Nicht nur in der klassisch-romantischen Linie der deutschen Musik bis hin zu Gustav Mahler und Richard Strauss spiele das Lied eine große Rolle, auch in anderen Sprachen und Musiktraditionen, im Theater wie Film haben Lieder ihren festen Platz.

Mit seinem Liederabend, der Impulse und Vorschläge aus dem Musiktheater-Ensemble aufgreift, will das Pfalztheater „ die Vielfalt und Farbigkeit der Liedtradition von der Romantik bis heute zu Gehör bringen“. Der Vorhang hebt sich erstmals am Samstag, 26. September, um 19.30 Uhr. Die musikalische Leitung hat Frank Kersting. Die Einrichtung besorgt Andreas Bronkalla. Es spielen Polina Artsis, Adrienn Cunka, Monika Hügel, Astrid Vosberg, Daniel Böhm, Peter Floch.

Bereits ab Sonntag, 13. September, wird erstmals nach langer Pause der Musical-Dauerbrenner „Tell Me on a Sunday“ von Andrew Lloyd Webber wieder zu sehen sein. Adrienn Cunka erzählt auch in der neuen Spielzeit wieder die Geschichte einer jungen Frau, die aus der europäischen Provinz voller Illusionen in die US-amerikanische Metropole New York aufbricht.

13 Tage nach der ersten verspricht die neue Spielzeit bereits die dritte Premiere in diesem so besonderen Herbst. Peter Roos’ Stück „Bürckel! – Frau Gauleiter steht ihren Mann“ hat am Donnerstag, 1. Oktober, Uraufführung. In der Inszenierung von Susanne Schmelcher (Ausstattung: Marion Hauer) gehört die Bühne ganz alleine der Schauspielerin. Hannelore Bähr.

Eröffnung steigt nun doch im Großen Haus

Nun wird also doch im Pfalztheater gefeiert. Wie das Theater am Mittwochnachmittag mitteilte, steigt die Spielzeiteröffnung – die auch das Jubiläum „25 Jahre Pfalztheater am Willy-Brandt-Platz“ einläutet – im Großen Haus. Wegen der eingeschränkten Platzauswahl läuft die Bühnendarbietung am Samstag, 12. September, denn auch gleich zweimal – um 17 und noch einmal um 19 Uhr.

Auf dem Konzertprogramm stehen Kostproben aus „La Clemenza di Tito“ von Mozart, Rossinis „L’italiana d’Algeri“, Zellers „Vogelhändler“, „Alcina“ von Händel sowie Szenen aus den Musicals „Tell Me on a Sunday“ und „Sunset Boulevard“. Schließlich gibt es noch Appetithäppchen aus dem Liederabend „Und die Welt hebt an zu singen“ zu bewundern.

Als Solisten wirken mit Polina Artsis, Monika Hügel, Adrienn Cunka, Astrid Vosberg, Rosario Chávez, Daniel Kim, Wieland Satter, Daniel Böhm, Bartolomeo Stasch, Peter Floch und Milos Bulajic. Es spielt das Orchester des Pfalztheaters unter Leitung von Generalmusikdirektor Daniele Squeo und Kapellmeister Anton Legkii. Ensemble Tanz und Chor werden ebenfalls einen Beitrag leisten. Günther Fingerle moderiert.

Das Schauspielensemble wird jeweils eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellungen das Publikum mit einer Überraschungsaktion auf dem Theatervorplatz empfangen.

Karten

Tickets zu 12 Euro gibt es ab Freitag, 4. September, an der Theaterkasse.

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