Pirmasens ACT verliert schon beim Wiegen

THALEISCHWEILER-FRÖSCHEN. Wer nicht mindestens acht von zehn Gewichtsklassen ordnungsgemäß besetzen kann, verliert in der Ringer-Oberliga schon beim Wiegen. So erging es am Samstagabend dem AC Thaleischweiler beim Saisonauftakt gegen den KSV Fürstenhausen. 0:36 unterlag der Aufsteiger daher den Saarländern, die eine Klasse unbesetzt ließen. Gekämpft wurde dennoch: In „Freundschaft“ unterlag der ACT dann mit 10:25.

Bei Thaleischweiler fielen laut Trainer Volker Busch die beiden US-Amerikaner Kenneth Montour und Brandon Johnson „berufsbedingt kurzfristig“ aus. Die rund 250 Zuschauer bekamen einige spannende Kämpfe zu sehen. Allerdings gab es mitunter minutenlange Verzögerungen, die Kampfrichter Viktor Schwab aus Sinsheim mit „Regelauslegung“ begründete. Beim letzten Kampf des Abends (Freistil bis 65 kg) zwischen dem ACT-Athleten Thorsten Wenk und Kevin Jax erhitzten sich die Gemüter wenige Sekunden vor Kampfende bei deutlicher 8:3-Führung des Gastes wegen einer nicht beabsichtigten Aktion des Heimakteurs zum Gesicht des Gegners. Schnell hatte jedoch der Kampfrichter die Lage wieder unter Kontrolle. Der erste Schultersieg für den ACT und das nach nur 20 Sekunden Kampfzeit gelang Pascal Schreiner in der 57-Kilo-Klasse griechisch-römisch. Noch ehe sich sein Gegner Driss Khaled versah, lag er bereits auf der Schulter. Ebenfalls erfolgreich auf Seiten der Heimakteure war Erino Schäfer in der 86-Kilo-Limit griechisch–römisch. In einem dynamischen und aktionsreichen Duell gegen Daniel Bachmiller über sechs Minuten hieß es am Ende 9:3. Nach wenigen Sekunden bereits gelang dem 17-jährigen Gymnasiasten aus Höheinöd die erste Zweierwertung. „Zieh ihn doch runter, kämpf jetzt“, forderte Gästetrainer Both, der vor allem dadurch auffiel, dass er öfters die Matte betrat und sich durch Diskussionen mit dem Kampfrichter zunehmend die Missgunst der ACT-Anhänger zuzog. Hier kam es auch zu einer minutenlangen Pause wegen Regelauslegung. „Hopp, macht endlich weiter“, forderten die Zuschauer auf beiden Seiten. Auch in den letzten drei Minuten des Kampfes behielt Schäfer die Oberhand. „Ich bin total froh, dass ich gewonnen habe“, freute sich der Sieger am Ende. Es war Schäfers erster Kampf nach einem Bänderriss im Frühjahr. Die körperliche Überlegenheit – Schäfer brachte exakt 86 kg auf die Waage, sein Kontrahent 77 kg – dürfte mitentscheidend für die Dominanz gewesen sein. Schäfer: „Ich hatte durch das Gewicht schon den etwas stabileren Stand.“ Auf Seiten der Gastgeber lieferte der erst 14-jährige Max Bondar bei seinem Oberliga-Debüt trotz der Schulterniederlage eine ansprechende Leistung ab. „Da war mehr drin“, waren sich die Zuschauer einig.

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