Pirmasens 1. Carneval-Verein Pirmasens feiert große Prunksitzung

CVP-Prunksitzung in der Festhalle: Die Tanzmäuse des CVP begeisterten das Publikum.
CVP-Prunksitzung in der Festhalle: Die Tanzmäuse des CVP begeisterten das Publikum.

Mit einem dreifach kräftigen „Pillau“ von Sitzungspräsident Heiner Schaaf und Faschingsprinzessin Susanne feierten die Narren in der ausverkauften Festhalle.

Rund 200 Aktive entführten das Publikum in ein närrisches Wunderland voller durchtrainierter Tanzmariechen, bissiger Büttenredner, stimmungsgeladener Sänger und großartiger Schautänzer, die sich allesamt versammelt hatten, um der fünften Jahreszeit Tribut zu zollen. Nein, die Liebe zur Fasnacht kennt wahrlich kein Alter: So waren bei der großen Prunksitzung des CVP nicht nur alle Altersschichten im Publikum vertreten, sondern auch auf der Bühne. Gleich zu Beginn zauberten, nach einer Gesangseinlage des singenden Tanzmariechens Kathrin Gering, die drei- bis siebenjährigen Tanzmäuse des Vereins mit ihrem Schautanz den Besuchern der Festhalle ein Lächeln auf die Lippen. In bunten Kostümen marschierten die Kleinen frohgemut auf die Bühne und legten unter der Leitung von Nadine Wieser einen Schautanz der Extraklasse hin. Großartig war aber auch die Leistung der etwas älteren Fünkchen, der Jugendgarde des Vereins, die von Faschingsprinzessin Susanne Weishar und ihrer Schwester Michelle trainiert werden.

Büttenredner, Tanzmariechen und Tanzgruppen begeistern

Während Büttenredner Udo Wagner von den Herschberger Fasnachtern für die ersten Lacher sorgte, indem er sich allerlei Gedanken über Politik und Zeitgeschehen machte, gab das Tanzmariechen-Quartett aus Kusel unter wildem Getrommel des „Safri Duos“ mehrere Minuten Vollgas, bevor die närrischen Vagabunden aus Herschberg mit Partyliedern die Stimmung in der Festhalle anheizten. „Es Audo vunn meim Klaus“ war das Thema der nächsten Büttenrede. Fabienne Kopp aus Miesenbach, die sich als frustrierte Freundin eines Autoliebhabers gab und diesen nicht einmal mit ihren weiblichen Reizen von Heckspoiler, Motor und Fahrgestell ablenken konnte, erntete für ihre Rede eine der ersten Raketen des Abends. Michelle Weishar brillierte als Tanzmariechen des CVP und gab nach mehreren Minuten Action die Bühne für Alina Scherer aus Altenglan frei, die als genervte Prinzessinenschwester aus ihrem Schattendasein berichtete und voller Sarkasmus verdeutlichte, dass das eigene Leben mehr oder minder auf der Strecke bleibt, wenn die Schwester zur Faschingsprinzessin gekrönt wurde: „Äfach war`s net un noch stressig dezu, nach dieser Session is erschmol Ruh`“, lautete ihr Mantra. Nach einer Schunkelrunde, begleitet von der Sitzungsband Julius Messemer, ging es auf der Bühne mit weiteren CVP-Eigengewächsen weiter. Vivien und Bianca Heber, die Trainerinnen der Schautanzgruppe Starlights, feuerten ihre acht Tänzerinnen an und motivierten sie zur Höchstleistung. „Candyshop“ war das Thema des Tanzes, das dementsprechend durch knallige Farben bei der Kostümwahl und basslastigen Beat bei der Musik umgesetzt wurde. Nach einer Gesangseinlage von Michel Fischer aus Kaiserslautern waren dann wieder die Herschberger an der Reihe und legten mit ihrer dreiköpfigen Funkengarde nach. Auch die Junioren aus Kusel zeigten sich in ihrem Schautanz von ihrer besten Seite, während die „Heggeschluber“ aus Fischbach, Manuela Neuhard-Jung und Claudia Neuhard-Naab, im besten Dahner Dialekt mit ihrer Büttenrede begeisterten. Ohne Rücksicht auf die Männer hielten die beiden ein Menstruationsgespräch ab und beklagten den weiblichen Zyklus in aller Deutlichkeit. „Die Frau blutet in ihrem Leben eine Strecke von Paris nach Dakar“, erklärten die beiden den Herren. Die beiden Pirmasenserinnen Janine Lehr und Katja Merk lieferten sich ein wahres Tanzduell: Hip-Hop versus Garde – etwas, was normalerweise nicht zusammengeht, dennoch aber lustig aussieht, wenn man es zusammenbringt. CVP-Präsident Karl Schütz trat traditionsgemäß als Landgraf Ludwig auf und warf einen Blick auf die Geschehnisse „im städtische Bärmesens“. So gebe es jetzt im Rathaus, nach dem Weggang der Beigeordneten Helga Knerr, eine reine „Männer-WG“ im Stadtvorstand – keine normalen Politiker, sondern Macher. Als Vollblutpirmasenser regte sich Schütz über die negative Berichterstattung diverser Medien auf und wünschte einem der Sorgenkinder der Stadt, der ehemaligen Kaufhalle, einen Investor und zahlreiche Mieter – übte aber auch Kritik. So sei die Baustellensituation in der Stadt ein Unding. Auch für die sanierungsbedürftige TVP-Halle sei noch keine Lösung gefunden worden, während man viel Geld für die Rheinberger-Passage ausgegeben habe. „Baut doch noch e Platz mit meum Name, des wär’s“, meinte Schütz, bekundete abschließend aber wieder die Liebe zu seiner Stadt, ehe er die Bühne frei gab für die Schautanzgruppe „Sugar Babes“, ebenfalls Eigengewächse des CVP. Neben der Landgrafengarde und den Dancing Queens, beide trainiert von Stephanie Sagmeister, waren es aber nicht nur die Vereinsaktiven aus Pirmasens, die zu Spaß und guter Laune beitrugen. Auch die Gäste und Freunde der Pirmasenser machten die Prunksitzung des CVP wieder zu einem besonderen Erlebnis.

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