Rheinpfalz Michael ist „total geflasht“

Eine freundliche Umarmung gab’s nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses im Waldfischbacher Ratssaal : Sieger Michael Oestreicher un
Eine freundliche Umarmung gab’s nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses im Waldfischbacher Ratssaal : Sieger Michael Oestreicher und Verliererin Anna Silvia Henne.

Michael Oestreicher von der BWB (Bürger für Waldfischbach-Burgalben) hat bei der Stichwahl um das Amt des Ortsbürgermeisters Amtsinhaberin Anna Silvia Henne (SPD) knapp geschlagen. 78 Stimmen betrug sein Vorsprung.

Mit Rundflügen über den Ort, bei denen ein Kleinflugzeug das Banner „Michael wählen“ hinter sich herzog, hatte Oestreicher am Samstagnachmittrag noch sein letztes Wahlkampf-Ass ausgespielt und Bürgernähe vermitteln wollen. „Ich bin total geflasht“, kommentierte Oestreicher eine knappe Stunde, nachdem die Wahllokale geschlossen hatten, seinen Wahlsieg und konnte die Zahlen kaum glauben, die soeben bekannt gegeben worden waren: 1168 Stimmen hatten ihm die Wähler gegeben, 1090 entfielen auf die Amtsinhaberin. Bei einer Wahlbeteiligung von 58,94 Prozent entspricht dies einem Stimmenanteil von 51,73 Prozent für Oestreicher und 48,27 Prozent für Henne. Bei der ersten Wahl am 26. Mai hatte Henne noch recht deutlich vorne gelegen. Doch die CDU hatte nach dem Ausscheiden ihres Kandidaten Roland Schumm eine Wahlempfehlung für Oestreicher ausgesprochen; die CDU arbeitet im Gemeinderat mit der BWB zusammen. Dass er in der Stichwahl gegen Henne gewinnen könne, habe er seinen kühnsten Träumen nicht für möglich gehalten, zeigte sich Oestreicher überglücklich, mochte aber zu den nun folgenden Schritten nicht weiter konkret werden. „Was wir politisch erreichen wollen, ist ja vor dem Wahlkampf ausführlich behandelt worden, und mehr möchte ich dazu auch nicht sagen. Nur soviel: ich habe immer betont, dass ich die Dinge nicht besser machen werde als Silvia Henne, nur eben anders. Aber jetzt genieße ich einfach mal dieses tolle Ergebnis“, meinte der Wahlsieger. Die nicht wiedergewählte Ortsbürgermeisterin bemühte sich indessen, cool zu bleiben: „Wenn man in der Politik aktiv ist, muss man wissen, dass alles nur zeitlich begrenzt ist. Die fünf Jahre waren ein kleiner, interessanter Teil in meinem Leben, und ich habe es gerne gemacht.“ Woran es gelegen hat, dass sie keine Mehrheit hinter sich bringen konnte, vermochte sie nicht zu beurteilen. „Ich habe alles dafür getan, um zu gewinnen. Aber Politik ist ein emotionales Geschäft, das sich nicht berechnen lässt. Vielleicht hätte ich mit härteren Bandagen kämpfen müssen, was aber nicht mein Stil ist. Im übrigen war der Wahlkampf auf beiden Seiten sehr fair geführt.“

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