Lambsheim Tödlicher Unfall: Radfahrer von Regionalbahn erfasst
[aktualisiert 18:17 Uhr] Ein 70 Jahre alter Mann ist am Donnerstagvormittag gegen 11 Uhr in Lambsheim von der Regionalbahn erfasst und getötet worden. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft Frankenthal war der Mann mit dem Fahrrad und in Begleitung eines Bekannten auf dem Feldweg unterwegs, der vom Brandweg aus parallel zur Kreisstraße 2 in Richtung Frankenthal verläuft. Aus noch unbekannten Gründen muss der Radfahrer das Haltesignal am unbeschrankten Bahnübergang südlich der Marktstraße übersehen haben. Der Führer der von links kommenden Bahn habe trotz Notbremsung den Zusammenstoß nicht mehr verhindern können. Der Radfahrer verstarb an der Unfallstelle.
Fahrgäste harren im Zug aus
15 Polizeibeamte, davon fünf von der Bundespolizei Neustadt und zehn aus Maxdorf und Frankenthal, waren im Einsatz, dazu Kräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr. Der 56 Jahre alte Lokführer sowie der Bekannte und die Angehörigen des Getöteten wurden durch Seelsorger betreut. Zur Klärung des Unfallhergangs hat die Staatsanwaltschaft den Leichnam und das Pedelec des Mannes sichergestellt und will nun Zeugen vernehmen.
Nach Angaben der Polizei hatten die Zugreisenden keine Sicht auf das Geschehen. Sie mussten rund zwei Stunden in der Bahn verbleiben, bis die Deutsche Bahn einen Schienenersatzverkehr organisiert hatte, um die Menschen vom Unfallort wegzubringen. Die Bahnstrecke war laut Polizei bis 13.30 Uhr gesperrt, der Schienenersatzverkehr zwischen Lambsheim und Freinsheim fuhr laut Bahnapp noch bis nach 16.30 Uhr.
„Ich bin traurig darüber, was passiert ist, das ist ganz schlimm“, sagt Bürgermeister Herbert Knoll (CDU), der über seine Frau von dem Unglück erfahren hat. Er berichtet von Gesprächen zwischen Verbandsgemeinde und Deutscher Bahn. „Da wird eine Änderung kommen“, ist er sicher.
Wichtige Radroute
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Michael Reith (SPD), erklärt auf RHEINPFALZ-Anfrage, dass die Deutsche Bahn den Bahnübergang im Zuge der Umgehungsstraße abbauen wollte. Die Ortsgemeinde habe sich aber für den Erhalt des Übergangs als Radfahrertangente eingesetzt und das auch so im Gemeinderat beschlossen, damit Radler nicht auf die schnell befahrene Umgehungsstraße ausweichen oder weite Umwege durchs Wohngebiet nehmen müssen. Die Bahn wollte das laut Reith prüfen und das Lichtsignal ertüchtigen. Ob das bereits geschehen ist, blieb am Mittwoch offen. Hinweise auf einen Defekt des Lichtssignals lagen laut Polizei nicht vor.
Außerdem waren dem Verbandsgemeinde-Chef zufolge schon Gitter im Gespräch, die verhindern sollen, dass Radfahrer ungebremst über den Übergang fahren, Konkretes ist ihm aber nicht bekannt.