Deidesheim Zeugnis der Geschichte: der jüdische Friedhof in Deidesheim
Dieses Jahr aber ist alles anders. Die Schüler konnten pandemiebedingt nicht an der Aktion teilnehmen, und so haben die Stadtgärtner diese Aufgabe nun alleine wahrgenommen, Laub geharkt, Büsche und Bäume beschnitten, die Wege gerecht und den 95 Steinen und Stelen, die an ehemalige jüdische Mitbürger der Stadt erinnern, so einen würdigen Rahmen gegeben. Auf zwei Dutzend sind die Namen in lateinischer Schrift verewigt und erinnern an die Familien Friedberg und Friedheim, Hirsch und Wolf sowie die Vorfahren der Schuhhändler Reinach aus der Heumarktstraße 1, der Weingutsbesitzer und -händler Feis vom Marktplatz 4/5 und der Kaufhausbesitzer Marum/Morgenthau aus der Weinstraße 63. Der älteste Grabstein stammt aus dem Jahr 1712, der jüngste trägt den Namen von Mayer Morgenthau, der am 3. Februar 1933, drei Tage nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, verstarb und als letzter hier bestattet wurde.