Neustadt „Wir wollen keinen Stress“

Neustadt-Mussbach. Alle Besucher des am 6. September wegen eines Unwetters abgebrochenen Konzerts mit John Lees’ „Barclay James Harvest“ beim „Weinbiet Open-Air“ auf dem Gelände des Mußbacher Freibads erhalten Gutscheine für Ersatzkonzerte. Dies stellten die Veranstalter Rainer Klundt und Tobias Ueberschaer gestern auf Nachfrage klar. „Wir tun damit mehr, als wozu wir verpflichtet sind“, sagte Ueberschaer.

Die Regelung, die allen Kunden angeboten worden sei, die sich bei ihnen gemeldet hätten, insgesamt mehreren hundert, sehe für die Kunden eine freie Wahl zwischen mehreren Open-Air-Konzerten vor, die sie im kommenden Jahr in der Vorderpfalz veranstalten, so Klundt und Ueberschaer. Dies sind im einzelnen ein Konzert mit der Tributeband „The Queen Kings“ am 12. Juni auf dem Neustadter Marktplatz, die sechs bis sieben Termine des „Neuleininger Burgsommers“ im Juni und Juli sowie die Neuauflage des „Weinbiet Open-Airs“ am 4./5. September in Mußbach. Klundt und Ueberschaer warben zugleich um Verständnis für ihre Situation als semiprofessionelle Veranstalter, die erstmals in ihrer zehnjährigen Partnerschaft mit einer solchen Situation konfrontiert worden seien. Regressrechtlich seien sie nach Auskunft ihres Anwalts zu nichts verpflichtet. Die „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“, die dies regeln, seien auf der Homepage veröffentlicht und lägen bei den Konzerten auch immer an der Kasse aus. Man habe zudem zunächst gehofft, dass die Band, die ihr Honorar vorab erhalten hat, im Interesse der Fans zu einem Entgegenkommen bereits sei. Bis jetzt habe diese aber noch immer nicht auf eine entsprechende Anfrage reagiert. „Es gibt Juristen, die sagen, dass die Band in solchen Fällen auch im Obligo ist“, sagte Ueberschaer. Unabhängig von der rechtlichen Bewertung strebe man allerdings eine gütliche Einigung mit den Kartenkäufern an. Dies gelte auch für jene Besucher, die an der Abendkasse bezahlt haben und kein Ticket, sondern nur einen Stempel auf die Hand erhalten haben. Deshalb habe man auch nicht auf der in den AGBs festgelegten Zehn-Tage-Frist bestanden. „Wir wollen entspannte, gute Konzerte machen und keinen Stress“, begründeten Klundt und Ueberschaer diese Kulanz. Für diese habe man bereits viel Lob erhalten. Auf rund 1000 bezifferte Ueberschaer die Zahl der Konzertbesucher am 6. September. Diese hatten noch das rund einstündige Vorkonzert mit der Sängerin Christina Lux genießen können, bevor dann in der Wechselpause ein Unwetter mit Blitzen und sintflutartigem Regen niederging (wir berichteten). (hpö)

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