Neustadt Welchen Weg nimmt der Radweg?

Der Radweg zwischen Lambrecht und Elmstein ist nicht mehr ausgeschildert. Als der Weg Mitte der 1990er-Jahre angelegt wurde, galt er als wichtiger Beitrag zur Entwicklung des Tourismus. Den schlechten Zustand des Weges, nennt Manfred Kirr, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Lambrecht, als Grund dafür, warum es den Radweg offiziell nicht mehr gebe. Doch gebe es Überlegungen, den Weg wieder instand zu setzen und bis nach Johanniskreuz zu verlängern.

Der Lambrechter Gerhard Bialas hatte kritisiert, dass die Schilder entfernt worden seien und der Radweg damit offiziell nicht mehr bestehe. Der Radweg sei aber durchaus noch befahrbar, sagt Bialas. Mountainbiker hätten keinerlei Probleme, den Weg zu benutzen, doch auch andere Radler könnten hier noch fahren. Nur im Bereich Helmbach habe man Schwierigkeiten, weil hier Hecken den Weg überwuchern würden. „Ich wäre bereit, diese Hecken zurückzuschneiden“, sagt Bialas. Er habe dies auch dem Bürgermeister angeboten. Doch der habe ihm mitgeteilt, dass der Radweg aufgegeben worden sei und die Beschilderung deshalb entfernt werde. Inzwischen seien die Schilder weg, nur in Helmbach und Iptestal stünden noch zwei Schilder, die auf den Radweg verweisen. Nur mit dem Schneiden der Hecken sei es nicht getan, sagt Verbandsbürgermeister Kirr dazu. Der Radweg sei insgesamt in einem nicht mehr befahrbaren Zustand. Und die Verbandsgemeinde habe die Verkehrssicherungspflicht, was bedeute, dass sie hafte, wenn Radfahrer stürzten und sich verletzten. Deshalb habe man die Ausschilderung des Weges entfernt, erläutert Kirr. Auch die noch stehenden Schilder würden noch abmontiert. Wer den einstigen Radweg dann dennoch benutze, tue dies auf eigene Gefahr. „Es ist grotesk, dass der Radweg zwischen Neustadt und Lindenberg asphaltiert wurde, um ihn so besser befahrbar zu machen, und gleichzeitig der Radweg zwischen Lambrecht und Elmstein aufgegeben wurde“, sagt Bialas. Er erinnert daran, dass der Weg bei seiner Einweihung Mitte der 1990er-Jahre als große Attraktion für den Tourismus gepriesen worden sei. Kirr kann sich daran durchaus erinnern. „Aber im derzeitigen Zustand ist die Strecke nicht attraktiv für Touristen, sondern eher Negativwerbung für die Verbandsgemeinde.“ Es sei jedoch nicht so, dass die Verbandsgemeinde den Radweg endgültig aufgeben wolle, fügt der Bürgermeister an. Maria Bergold, für Tourismus zuständige Mitarbeiterin der Verbandsgemeindeverwaltung, habe den Vorschlag gemacht, diesen sogar bis nach Johanniskreuz zu verlängern und ihn dann an den bestehenden Palatia-Radweg von Speyer nach Lambrecht anzubinden. „Dann hätten wir viel mehr Möglichkeiten, den Radweg zu bewerben, und so Besucher für die Verbandsgemeinde zu interessieren“, sagt Kirr. Allerdings könne die Verbandsgemeinde dies nicht finanzieren. Deshalb sei man nun auf die Idee gekommen, für das Vorhaben beim Land Fördermittel aus einem Topf für barrierefreien Tourismus zu beantragen. Wie berichtet, gehören der Landkreis Bad Dürkheim wie auch die Stadt Neustadt zu den Siegern eines vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium ausgeschriebenen Wettbewerbs. Damit haben die beiden Gebietskörperschaften die Möglichkeit, für Projekte für den barrierefreien Tourismus Zuschüsse zu beantragen. Wenn der Radweg wieder in einen ordentlichen Zustand versetzt werden würde, könnte er auch sehr gut mit E-Bikes benutzt werden, begründet Kirr den geplanten Antrag. (ann)

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