Neustadt Wasserwerke tief im Minus

Der Gemeinderat Weidenthal hat die Wirtschaftspläne für die Gemeindewerke 2017 verabschiedet. Ein Sorgenkind bleibt vor allem das Wasserwerk, für das im kommenden Jahr ein Verlust von 96.000 Euro eingeplant ist.

Wegen der Gewinne im E-Werk (79.750 Euro) und im Gaswerk (28.500 Euro) kommt laut Plan unter dem Strich immerhin noch ein schmaler Gewinn von 12.200 Euro heraus. Die Werke wollen in das Leitungsnetz bei Gas, Wasser und Strom investieren. Dafür sind 180.000 Euro eingeplant. Dies kann nur zum Teil mit Einnahmeüberschüssen aus dem Strom- und Gasgeschäft abgedeckt werden. Eine Darlehensaufnahme am Kreditmarkt in Höhe von 90.000 Euro ist nötig. Rolf Bischler von den Stadtwerken Kaiserslautern, der den Betrieb der Gemeindewerke führt, wies darauf hin, dass im Wasserleitungsnetz einiges getan werden müsse. Gerade habe es in der Weißenbachstraße wieder einen Wasserschaden gegeben. Es sei der dritte in diesem Jahr im Wassernetz. Die alten Asbest-Zement-Rohre könnten reißen, wenn sich im Untergrund etwas verändere. Jedes Mal sei das ein Schaden in Höhe von 10.000 bis 15.000 Euro. In den vergangenen Jahren hätten sich die Werke wegen ihrer Verschuldung mit Investitionen stark zurückgehalten, deutete er einen Investitionsstau an. Nach der Erhöhung des Gaspreises zum Jahresbeginn 2016 sind den Werken viele Kunden abgewandert. Er hoffe, dass sie teilweise wieder über den inzwischen eingeführten günstigen Sondertarif „Unser Gas“ zurückgewonnen werden könnten, sagte der Beigeordnete Eric Wenzel (FWG). Seit Juli sei die Kundenzahl konstant geblieben. So schnell wird es mit der Rückkehr aber wohl nicht gehen. Die meisten abgewanderten Kunden hätten beim neuen Anbieter Verträge über ein Jahr abgeschlossen. Man werde versuchen, sie rechtzeitig vor Ablauf des Vertrages anzusprechen, sagte Bischler. Wenzel kündigte an, man wolle den Strompreis vorläufig konstant halten und höhere Abgaben nicht, wie bei anderen Versorgern geschehen, an die Kunden weiterreichen. Zu diesen höheren Abgaben gehört auch die Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien. Peter Monath (CDU) meinte, es sei ein großer Fehler gewesen, den Gaspreis zu erhöhen. Harald Schmiedek (FWG) sagte dazu, die Werke hätten früher Gas teurer eingekauft. Die jetzt günstigeren Bezugspreise könne man nun auch an die Kunden weitergeben. Eric Wenzel nannte einige Zahlen der mittelfristigen Planung. Der Gewinn der Werke solle nach 35.000 Euro im Jahr 2018 und 50.000 Euro im Jahr 2019 dann ab 2020 mit 90.000 Euro wieder auf einen Betrag kommen, der im regulären Bereich liege. Thema im Gemeinderat waren, auch im Zusammenhang mit der Haushaltssituation der Gemeinde, die Altlasten wegen früher mangelhaft geführter Bilanzen. So seien die Werke und die Verbandsgemeindeverwaltung noch in Gesprächen wegen alter Rechnungen. Dies müsste dringend bis zum Ende des Jahres erledigt werden, forderte Ortsbürgermeister Bernhard Groborz (SPD). Verbandsbürgermeister Manfred Kirr erwiderte, dass von der Verwaltung alle bisher vorgelegten Rechnungen geprüft und nachvollzogen worden seien. Eric Wenzel sagte, seit die Stadtwerke Kaiserslautern die Betriebsführung der Werke übernommen hätten, sei man auf einem guten Weg. Die CDU und ein Mitglied der Linken enthielten sich bei der Verabschiedung der Wirtschaftspläne der Stimmen. Volker Kaul (CDU) kritisierte, die Erhöhung der Gaspreise, gegen die die CDU Ende 2015 gestimmt habe, habe zum gegenwärtigen Zustand der Werke beigetragen. |ff

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