Neustadt „Vertrag nicht gekündigt“

„Da muss jemand etwas missverstanden haben“, sagen Claudia Klein, Pächterin des Weinbiethauses, und Edelgard Schäker, Vorsitzende des Pfälzerwald-Vereins (PWV) Gimmeldingen und damit des Verpächters, zu einem Leserbrief über die Zukunft des Waldhauses in der Mittwochausgabe.

Wie am Montag berichtet, wird das Weinbiethaus ab 15. Juli für voraussichtlich vier Wochen geschlossen und soll danach neu verpachtet werden. „Ich habe mir die Entscheidung nicht leichtgemacht, nach fast 20 Jahren aufzuhören“, betont Klein. „Eine gewisse Wehmut ist schon auch dabei, aber der Schritt war notwendig. Ich brauche einfach mehr Zeit für meine Familie.“ Sie widerspricht damit der Behauptung in einem am Mittwoch veröffentlichten Leserbrief, in dem es heißt, der PWV habe den Pachtvertrag „aus nichtigen und nicht nachvollziehbaren Gründen (...) aufgekündigt“. Richtig sei allerdings, dass sich das Weinbiet in den vergangenen Jahren zum beliebten Wanderziel auch für junge Familien und zum Treffpunkt für Mountainbiker entwickelt habe. „Dabei sind in der Tat viele Freundschaften entstanden, und es tut mit schon leid, wenn sich deren Wege und unsere nicht mehr so oft kreuzen“, sagt Klein. Allerdings habe sie auch in der Vergangenheit regelmäßig vier Wochen im Jahr Betriebsferien gemacht – insofern seien ihre Gäste die Pause gewohnt.„Wir haben den Vertrag nicht gekündigt“, betonen Edelgard Schäker und ihre Stellvertreterin Susanne Gräning. Der Vorstand des PWV sei im Gegenteil überrascht von der Entscheidung Kleins gewesen, die Anfang des Jahres gefallen sei. „Wir hatten geplant, den anstehenden Umbau gemeinsam durchzustehen“, sagt Schäker. Dem Vorstand sei jedoch keine andere Wahl geblieben, als die Gründe für Kleins Rückzug zu akzeptieren. Sie bedaure, dass mit dem Weggang der Pächterfamilie „eine Ära auf dem Weinbiet zu Ende“ gehe, hoffe aber, dass die Freunde des Waldhauses auch einem Nachfolger gewogen blieben. Wie berichtet, führt der PWV-Vorstand in der kommenden Woche Gespräche mit mehreren Interessenten für den Betrieb des Wein-biethauses. „Dabei wird sicher auch eine Rolle spielen, dass wir versuchen, auch für die Zukunft eine gewisse Kontinuität zu gewährleisten“, so Schäker. Ein anderes wichtiges Thema werde aber auch der geplante Umbau des Weinbiethauses sein: Auf der Tagesordnung stehen umfangreiche Renovierungs- und Sanierungsarbeiten, deren Planung und Umsetzung sich in den vergangenen Jahren verzögert hatten. „Auch darüber werden wir in den nächsten Tagen mit dem Architekten noch einmal sprechen“, verspricht Schäker. „Danach müssen wir weitersehen.“ Zumindest die Sanierung der Gasträume soll in den kommenden vier Wochen aber abgeschlossen werden. (hox)

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