Neustadt Verbraucherzentrale gibt Bankkunden Tipps

Vorsicht vor Pishing-Mails.
Vorsicht vor Pishing-Mails.

Trotz äußerster Vorsicht können sich Betrüger Zugriff auf Bankkonten verschaffen. Wie man sich vor solchen Übergriffen schützen kann – und was zu tun ist, wenn Kriminelle Ihre Daten missbraucht haben.

Bei der Verbraucherzentrale melden sich bereits seit Dezember immer häufiger Postbank-Kunden, deren Kontodaten missbraucht wurden. Das bestätigt Josephine Holzhäuser, Leiterin des Fachbereichs Finanzen und Versicherungen in der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Sie erklärt, was man als Kunde tun kann, um nicht selbst Opfer von solchen Betrugsmaschen zu werden.

Eine gängige Methode sind die sogenannten Phishing-E-Mails, bei denen sich Betrüger beispielsweise als Banken ausgeben, um an Daten von Kunden zu gelangen. Diese E-Mails konnte man lange Zeit an falscher Rechtschreibung und unpersönlichen Anreden erkennen. Inzwischen haben aber auch Betrüger dazugelernt, erzählt Holzhäuser. Heute fallen betrügerische E-Mails vor allem auf, weil sie versuchen, den Empfänger unter Druck zu setzen. „Man wird dazu aufgefordert, sofort ein Konto zu aktualisieren oder freizuschalten, bevor es vermeintlich gesperrt wird“, erklärt Holzhäuser. Unter Zeitdruck werden Empfänger zum Handeln gedrängt, sodass sie möglichst nicht weiter über die Glaubhaftigkeit der Nachricht nachdenken. Solche Mails zu empfangen, sei zunächst mit keiner Gefahr verbunden, betont Holzhäuser.

Bei Zweifel die Bank kontaktieren

Allerdings warnt die Verbraucherexpertin davor, in solchen E-Mails enthaltene Links oder Anhänge zu öffnen. Bei aufkommenden Zweifel sollte die Echtheit der E-Mail immer abgeklärt werden. Dabei gilt: „Lieber einmal mehr bei der Bank anrufen als einmal zu wenig“, rät Holzhäuser. Wird eine E-Mail als möglicher Betrugsversuch identifiziert, können sich Bürger an die Verbraucherzentrale wenden. Die Zentrale hat ein Phishing-Radar, in dem alle bekannten Betrugsmaschen aufgelistet sind. Damit lassen sich andere Kunden vor betrügerischen Maschen warnen.

Auch wenn bereits ein unerlaubter Zugriff auf ein Konto erfolgt ist, gibt es einige Dinge, die Bankkunden tun können. Dazu gehört zunächst das Ändern aller Passwörter, erklärt Holzhäuser. Bei der Sicherheit und Stärke von Passwörtern gebe es immer noch „Luft nach oben“. Sichere Passwörter bestehen aus mindestens zwölf Zeichen und enthalten Groß- sowie Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Begriffe mit persönlichem Bezug, Namen oder andere persönliche Daten wie das Geburtsdatum sollten vermieden werden. Außerdem wichtig: Nicht das gleiche Passwort für mehrere Dienste verwenden.

Durch schnelles Reagieren kann Schadensbegrenzung betrieben werden

Im Betrugsfall sollten sich Kunden umgehend beim Anbieter melden und bei der Polizei Anzeige erstatten. Damit kann Holzhäuser zufolge verhindert werden, dass sich Betrüger weiter Zugang zu Konten verschaffen. Und die Chance, sein Geld wiederzubekommen, steigt.

x